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War es nach dem Dreh zur Nudeln mit Tomatensoße, als ich den Gedanken schon einmal äußerte, so passt er heute auch mal wieder: Wenn es nach der Zubereitung der Speise, dem Verzehr, dem Nach-Hause-Bringen der Crew und dem Zurückkommens beim Öffnen der Wohnungstür immer noch lecker riecht, dann kann irgendwas am Essen nicht ganz schlecht gewesen sein. So passierte es mir eben und ich darf damit EiTV No. 4 als abgedreht bekannt geben.

Auch diesmal hat das Gericht eine Geschichte: Beim Planen der Rezepte für EiTV vor einigen Wochen kam als Wunsch Hackbraten ins Spiel. Als rezeptausheckender Part war ich skeptisch, gehört Hackbraten nicht zu meinen Leibspeisen und hatte ich ihn deswegen auch noch nie zubereitet. Da ich aber beinahe jedes Rezept, das in der Sendereihe zu sehen ist, noch nie bzw. noch nie so wie gezeigt vorher (auch nicht zur Probe!) zubereitet habe, war letzteres kein Gegenargument.

Da EiTV sowieso eine Schnapsidee - sicher nicht die einzige, die ich je hatte - im positivsten Sinne ist, musste eine zweite her, um gut und vielleicht auch originell oder überraschend aus dieser Nummer wieder raus zu kommen. So entstand ein Gericht, dass für den Dreh den Arbeitstitel "Hackblaten mit Mischgemüse und Salzkaltoffeln" bekam. Offiziell bekommt es zwar einen kürzeren Namen, aber für mich wird es immer Hackblaten bleiben. Ich werde auch nie die Verwunderung in den Augen des Teams (ich hatte so lange es ging den genauen Drehablauf geheim gehalten) vergessen, als der Moment der Wahrheit kam und klar wurde, wie das Gericht am Ende aussehen würde.

Aber mehr wird nicht verraten; im Gegenteil: Wer in den Kommentaren zu diesem Artikel mit seiner Idee für "Hackblaten mit Mischgemüse und Salzkaltoffeln" der originalen am nächsten kommt, wird zum Dreh der Grill-Episode eingeladen (genauer Termin steht noch nicht fest, vermutlich wird es aber ein Freitag sein). An- und Abreise sind allerdings selber zu tragen, der Preis bezieht sich nur auf Essen und Trinken.
Einsendeschluss ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung des Videos von EiTV No. 4, Beteiligte, Verwandte und die zwei, denen ich das schon erzählt hatte, sind natürlich wie immer ausgeschlossen.

Klischees sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Diese Erkenntnis eroberte mich, als ich heute zum Mittagessen ins Marktplatzcenter ging. Wer diese Situation kennt, weiß auch, wie sich der Einkaufstempel um diese Zeit präsentiert. Meist ist man nicht der einzige, der der Idee der Nahrungsaufnahme nacheilt. Dementsprechend voll sind die Bistros.

Man kann zu seiner gewohnten Zeit, also so bei 12 oder 12:30 Uhr, essen gehen, darf sich dann aber nicht über das Gedränge aufregen. Da ich übersichtliche Gästezahlen mehr schätze als einen festen Mittagstermin, versuche ich meist schon um 11 Uhr oder dann nach 14 Uhr meine warme Hauptmahlzeit einzunehmen. Das klappt meistens, wobei am frühen Termin meist die Auswahl noch etwas größer ist.

Nun gibt es aber auch Tage so wie heute, wo man um 11 und um 14 Uhr einen Termin hat. Der Hunger lässt sich davon meist nicht beeinflussen, also schlich ich gegen 12:45 Uhr ins Center. Meine bisherigen Beobachtungen, in Klischeeform gegossen, planten mein Mittag in Richtung Junkfood (Krakauer mit Pommes), unterstellten sie bei Fisch, Döner, Chinapfanne und Hausmannskost doch große Fülle. Nach Salat war mir gerade nicht (zu gesund).

Es kam alles anders, zumindest fast. Döner und Hausmannskost zeigten die erwarteten Menschenmassen, auch die Chinapfanne war gut besucht. Nur beim Junkfood war es dann doch voller als erwartet, was sich aber mit einer gewissen, unerwarteten Leere beim Fisch ausglich. Die Matjesplatte war lecker.

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https://www.youtube.com/watch?v=cd9OyRMzSWU

Das exakte Rezept für das Gericht anzugeben, fällt diesmal schwer, da es sehr flexibel und skalierbar ist. Im Video reicht die Soße gut und gern für 6 Leute mit gutem Hunger. Die Rest - wir waren zu Dritt beim Dreh - lagern zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels im Tiefkühler. In diesem Zusammenhang entstand übrigens mal die Grundidee für das Rezept: Zu viel eingekauftes Gemüse, das anderweitig nicht verarbeitet werden kann, nicht wegschmeißen zu müssen, sondern irgendwie einzulagern.

Die Basis bilden Zwiebeln, Tomaten, Paprika, Tomatenmark (um die Aromaarmut der Tomaten auszugleichen) und die Gewürze Salz, Pfeffer, Zucker, Balsamico-Essig und Kräuter, hier meist Basilikum. Wer ein hinreichend kleines Kochgefäß hat, kann das Rezept mit einer Charlotte (oder einer kleinen Zwiebel), einer Handvoll Cocktail-Tomaten, einer roten Paprika und etwas Tomatenmark für eine Person zubereiten. Wenn die Tomaten zum Beispiel im Winter wenig Aroma bieten, kann man sie ganz oder teilweise durch Dosentomaten ersetzen.

Wesentliche Ausrüstungsgegenstände sind neben den hinreichend zahlreichen Tiefkühlbehältern auch ein guter Pürierstab. Der erspart das Pellen von Paprika und Tomaten für die Soße. In der können übrigens auch andere Gemüse verarbeitet werden: Zucchini, Gurke, Stangen- oder Knollensellerie, Aubergine, ... Bei ungeschickter Farbwahl leidet das Aussehen der Soße ein wenig. Deshalb sollte beispielsweise die Gurke vor der Verwendung teilweise oder ganz geschält werden.

Hier die Zutaten, die im Video eine Rolle spielen:

  • 4 Strauchtomaten
  • ein paar Cocktailtomaten
  • je eine rote, orange und gelbe Paprika
  • 2 Möhren
  • eine Kartoffel
  • eine Dose Tomaten
  • Tomatenmark
  • Olivenöl
  • Balsamico-Essig
  • eine halbe getrocknete Chili-Schote
  • Salz
  • Zucker
  • Pfeffer
  • Kräuter

Für die Pasta (pro Person)

  • 100 bis 150 g Trockenpasta
  • 10 g Salz
  • 1 Liter kochendes Wasser

Weiteres auch unter: http://seeseekey.net

zum Weiterentwickeln: http://www.rezeptewiki.org/

Abwarten heißt, dass wir Gott zutrauen, dass er weiß, was er tut.
Ambrose Bierce, Ambrose Gwinnett Bierce, amerikan. Journalist u. Satiriker, ('The Devil's Dictionary'), genannt 'Bitter Pierce', 1842 - 1914

Werde nicht müde Gutes zu tun, dann blüht dir dein eigenes Glück.
I. Kunath, dt. Schriftstellerin, Schwerpunkt: Gedichte & Aphorismen, geb. 1980

Für Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung.
Marcel Pagnol, frz. Dramatiker, 1895 - 1974

Mit gewöhnlicher Begabung und ungewöhnlicher Beharrlichkeit kann man alles erreichen.
Sir Thomas Buxton, Thomas Fowell Buxton, 1st Baronet, brit. Politiker, 1786 - 1845

Alles, was zu Herzen gehen soll, muss von Herzen kommen.
Jean-Jaques Rousseau, frz.schweiz. Moralphilosoph, Dichter u. Musiker, 1712 - 1778

Die Strafe des Lügners ist nicht, dass ihm niemand mehr glaubt, sondern dass er selbst niemandem mehr glauben kann.
George Bernard Shaw

Wenn Medizin nicht schadet, soll man doch froh sein und nicht obendrein noch verlangen, dass sie etwas nütze.
Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais, frz. Dramatiker, ('Der Barbier von Sevilla', 'Figaros Hochzeit'), 1732 - 1799

Berechnende Menschen sind unkalkulierbar.
Peter E. Schumacher, dt. Publizist u. Aphorismensammler, geb. 1941

Als ich kurz nach Mitternacht wieder nach Hause kam - ich hatte die Techniker vom Dreh zu EiTV No. 3 heimgefahren -, roch es noch lecker nach dem zubereiteten Gericht. Wer beispielsweise schon mal Kohl oder Fisch gekocht hat, weiß, dass das ein oder zwei Stunden nach dem Verzehr nicht immer der Fall ist.

Das mag daran gelegen haben, dass es weder Kohl noch Fisch gab. In der diesmal zubereiteten Version waren Pasta und Sugo nicht nur vegetarisch, sondern sogar vegan. Was dem Geschmack keine Einbußen bereitete, sondern eher als andere Version des schon mal gekochten in die Bloggeschichte eingeht. Dafür wird es diesmal schwierig, das genaue Rezept aufzuschreiben, da es so viele Varianten bietet. Aber den Versuch ist es wert.

Wer wissen will, warum sich eine Kartoffel unter die Zutaten geschmuggelt hat und wie diesmal das Ei zubereitet wird, dem bleibt nichts weiter übrig, als auf die Veröffentlichung des Videos zu warten. Sollte für jemanden schon die Kartoffel in "Pasta und Sugo" ungewöhnlich sein, der sei auch schon vor der Folge 4 von EiTV gewarnt. Aber das nur nebenbei.

P.S.: Wer mal sehen will, wie es beim Dreh so aussieht, dem sei Florians Twitterfoto empfohlen.

Irgendwann hatte ich schon mal erwähnt: Ich mag Krakauer. Nicht unbedingt die im Bockwurstformat, aber als Aufschnitt finde ich sie lecker -  wenn sie gut gemacht sind, was selten genug vorkommt. Bei einem hiesigen Fleischer habe ich eine entdeckt, die ganz gut ist und die auch noch selber produziert wird. Ein Discounter hat welche, allerdings schon in Scheibenform, vorrätig, die auch munden.

Freunde haben mich mal nach Stettin zum Shoppen mitgeschleppt. Da die Wurst einen polnischen Ursprung hat, vermutete ich, dass sie dort auch zu finden sein müsste. Ich wurde nicht enttäuscht, fand ich doch meterweise Krakauer im Kühlregal. Bei der Auswahl bewies ich dann noch ein glückliches Händchen, erwischte ich ein wohlschmeckendes Exemplar.

Mittlerweile habe ich schon ein paar Marken durch, die alle nicht schlecht waren. Aber warum muss man deswegen immer nach Polen fahren. Ok, der Wurstkauf war nicht immer der einzige Grund, aber trotzdem. Wie war ich da froh, eine "Original polnische Krakauer" in einem der hiesigen Supermärkte zu finden. Die Verpackung, das Logo ... Ich erkannte sie wieder, hatte ich sie doch schon mal in Stettin gekauft. Natürlich landete ein Stück in meinem Einkaufswagen und dieser Tage mit dem Weg über die Zunge auch bei mir im Magen.

Damit wären wir dann bei der Frage in der Überschrift: "Warum machen die das?" Die hier erworbene Krakauer hatte ein Aroma mit dabei, dass ich zum einen bei deutschen Krakauern schon öfter bemerkt habe - das ich nicht mag - und zum anderen, dass ich bei echten polnischen (und bei der von meinem selbst produzierenden Schlachter) nicht gefunden habe. Gibt es da ein deutsches Dauerwurstgesetz, dass irgendwelche Beigaben vorschreibt, die das Aroma verfälschen? Vorzustellen wäre es.

Werbung ist wichtig, das ist keine Frage. Will man seine Produkte oder Dienstleistungen unters Volk bringen, geht's nicht ohne. Der potenzielle Kunde macht sich vorher gern ein Bild davon, was ihn für sein gutes Geld erwartet, so dass auch aussagekräftige Bilder immer ganz wichtig sind. Natürlich gibt es gute Bilder auch im Netz, es geht aber nichts über professionelle Bilder, die wirklich das aussagen, was beworben werden soll. Symbolbilder können auch mal nach hinten losgehen.

Dieser Tage landete bei mir im Briefkasten die Speisekarte eines Imbisses, dessen Essenbringdienst mir bisher unbekannt war. Erfreulich stellte ich fest, dass die gemischten Tippfehler, die ich auf anderen Karten schon mal entdeckt habe, hier nur als ganz kleiner Gruß aus der Küche und nicht als Hauptspeise enthalten sind.

Auf den Bildern im Kopf der Speisekarte kann man sich einen kleinen Eindruck  der Angebote machen. Wie Pommes mit Ketchup aussehen können, ist zwar nicht sonderlich überraschend, aber die Pizza, der Salat , die Spaghetti Napoli oder das Roastbeef,  der gemischte Salat mit Paprika, Parmesan, Zwiebeln und die ... ähm ... ich finde gerade das Roastbeef nicht auf der Karte.  Den Salat auch nicht. Und die Beilagenplatte ...

Sollten die Bilder alle nicht stimmen? Sieht die Pizza in dem Laden auch nicht so gut aus? Oder die Pommes? Vielleicht sollte mal jemand mit dem Plan in den Laden gehen, auf das Roastbeef zeigen und das haben wollen. Mal sehen, was passiert. Vermutlich muss man, damit das klappt, Chuck Norris heißen, von dem erzählt wird, dass er bei Burger King einen BigMac bestellte und bekam.

Es heißt, dass wir Könige auf Erden die Ebenbilder Gottes seien. Ich habe mich daraufhin im Spiegel betrachtet. Sehr schmeichelhaft für den lieben Gott ist das nicht.
Friedrich II. der Große

Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt. ´
Albert Einstein

Die Mutter der nützlichen Künste ist die Not, die der schönen der Überfluß.
Arthur Schopenhauer

Wenn es keine Tugend ist, Geist zu haben, so ist es kein Laster, ihn zu entbehren.
Denis Diderot

Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
Oscar Wilde, Oscar Fingall O'Flahertie Wills, irisch. Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor, (1891 'Das Bildnis des Dorian Gray'), 1854 - 1900

Ein weiser Mensch hat das Geld im Kopf, aber nicht im Herzen.
Jonathan Swift, irisch. Erzähler, Moralkritiker u. Theologe, ('Gullivers Reisen'), 1667 - 1745

Viel Wissen bedeutet noch nicht Verstand.
Heraklit, Heraklit von Ephesos, griech. Philosoph, 540 - 480 v.Chr.

Die Wahrheit war immer nur eine Tochter der Zeit.
Leonardo da Vinci, ital. Maler u. Naturforscher, ('Mona Lisa'), 1452 - 1519

Wie weit würde ein Convenience-Aufwärmer gehen, um seinen Gästen zu verschleiern, dass seine Küche nur ein Durchlauferhitzer und Anrichter ist, aber dort nicht wirklich gekocht wird? Bei einem nicht mehr existierenden griechischen Restaurant mit angeschlossenem Pizzaservice (oder umgekehrt) aus Neubrandenburgs weiterem Umfeld gab man sich nicht viel Mühe dabei. Naive Gäste mochten das "Kling" aus der Küche für ein Kellnerrufsignal halten, was es letztendlich im Nebenberuf auch war, aber Gäste mit Blick in die Küche bemerkten schnell, dass es doch nur das Ende des Assiettenaufwärmens signalisierte. Aber das soll eigentlich gar nicht das Thema sein.

Wenn aus der Küche hämmernde, beim Aufschlag leicht gedämpfte Geräusche kommen, dann darf man sicher sein, dass die bestellten Schnitzel, seien sie vom Kalb oder vom Schwein, frisch zubereitet werden. Die ebenfalls für eine Herstellung aus frischen Zutaten sprechende nötige Zeit wird mit einem feinen Gruß aus der Küche überbrückt, der sich in Form einer kleinen Hummersuppe in einem Schälchen auf dem Tisch materialisierte.

Ernährungsexperten empfehlen bei Speisenfolgen mit grünem Salat, diesen vor den anderen Gängen zu essen. Das hat verschiedene Vorteile. Hat man gelernt, mit dem Essen aufzuhören, wenn man satt ist - und nicht zwangsweise seinen Teller leer isst -, so füllt das Grünzeug erfreulich kalorienarm den Magen, so dass von der nachfolgenden Currywurst mit Twistern nicht mehr ganz so viel gegessen wird. Kommt es erst zum Ende der Mahlzeit zum Verzehr, entfällt der Effekt. Außerdem welkt der Salat dann unnötig lange im Verdauungsapparat, was unangenehm sein könnte. Auch aus kulinarischen Gründen ist der gesunde Erstverzehr anzuraten, kommen die feinen Aromen des Dressings nicht gegen die Currysoßengeschmacksbombe an.

Außer den schon erwähnten Twistern (frittierte Kartoffelschlangen) kamen augenscheinlich selbstgemachte Bratkartoffeln und ein bunter Kartoffelsalat aus kleinen französischen Kartoffeln mit lauwarmem Sauerrahmdressing mit Tomaten und Rucola auf die Teller. Meine Vorliebe für die Rauke ist bekannterweise streng limitiert, in der vorgelegten Varianten kann ich mir aber durchaus vorstellen, öfter dieses Modekraut zu essen. Das seinen Namen verdienende Wiener Schnitzel sowie das ebenfalls schon aus der Küche gehörte Riesenschnitzel in einer Panade aus geschredderten Salzstangen u. ä. (interessante Idee!) waren lecker, logistische Probleme brachten sie aber mehr-, dafür kleinteilig auf den Teller.

Für das, was noch zu sagen ist, und was man ins Gästebuch schreiben könnte, sei - in Teilen - der Abspann einer bekannten Fernsehserie zitiert:
Wer hat an der Uhr gedreht?
Ist es wirklich schon so spät?
Stimmt es, dass es sein muss:
Ist für heute wirklich Schluss?

Heute ist nicht alle Tage,
ich komm wieder, keine Frage!

Die Tageskarte ist allerdings immer wieder eine Überraschung wert, vorher informieren ist nicht. Das liegt im wesentlichen daran, dass im Internetangebot unter www.berlin-nb.de die Menükarte am 04.08.2009 abgelaufen ist ...

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Wie bekommt man zwei Themen in einen Beitrag, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben? Einfachste Lösung: Man macht zwei Beiträge draus. Oder man konstruiert einen Zusammenhang, den es vielleicht gar nicht gibt. Wobei es im konkreten Fall nicht am Zusammenhang scheitern sollte, fanden doch die Themen auslösenden Ereignisse völlig unkonstruiert am gleichen Ort statt. Außerdem wurden ein paar wesentliche Aspekte, um die es hier eigentlich immer mal wieder geht, auch noch schwungvoll miteinander kombiniert: Genüsse für Zunge und Magen, Ohr und Kopf.

Wäre es mit dem Beginn um 20:30 Uhr nicht etwas früh dafür, könnte man das "Stadttheater" von Silvio F. Witt, bekannt aus Presse, Neubrandenburg und Internet-TV, eine Late-Night-Show nennen, wies doch die aktuelle Ausgabe hinreichend viele Elemente bekannter Vorbilder aus. Aber natürlich wird nicht einfach so aus dem "richtigen" Fernsehen abgekupfert, etwas anders sollte man schon machen. Nach Warm Up und kurzer Anfangsconférence kam gleich der Gast auf die Bühne, Zeitdruck durch später nicht mehr fahrende Züge vorschiebend. Der kommentierte Monatsrückblick folgte dann nach dessen Aufbruch. Ebenfalls vorhanden: eine Band; beim "Stadttheater" ein Klavierspieler mit Helmut-Zerlett-Syndrom.

Manchmal ist man doch sehr erstaunt, was so lustiges innerhalb eines Monats in Neubrandenburg passiert. Sicher, vieles war nicht von Natur aus heiter, aber mit Silvio F. Witts Blickwinkel unter Ausnutzung der Übermittlung und Widerspiegelung durch die hiesige Presse kam der unfreiwillige Humor doch zutage. Von irgendwoher kam der Gedankenblitz eines auf die Bühne gebrachten Neubrandenblogs, wenngleich die Kommentare - man möchte sagen: erfreulicherweise - dünn gesät waren, gab es doch aber einige hiesiger Blogger und Blogkommentatoren im Publikum.

Übrigens kann man im "berlin" nicht nur Kultur sondern durchaus auch kulinarisches genießen. Wenn man die Speisekarte in der Hand für eher übersichtlich hält, vor allem, wenn man sich auf die Nahrungsaufnahme konzentriert, dann hat man die große Wandtafel übersehen, auf der die Tagesgerichte zur Auswahl stehen. Angefangen bei einer typisch (b/B)erliner Speise wie Currywurst - natürlich edel, aber dadurch leider ohne Pappteller - über Schnitzelgerichte bis zu Dorade und Maispoularde reicht das Menü, dass eine ausgewogene Mischung aus Qualität, Ambiente und Preis bietet. Die Anzahl der Gerichte auf der Wandtafel verspricht wechselnde kulinarische Genüsse, so dass sich auch ein wiederholter Besuch lohnen könnte.

Apropos: Das nächste "Stadttheater" mit Silvio F. Witt und Band findet am 12. Mai 2010 am gleichen Ort statt. Der 1. und 2. Teil sind u. a. auf Youtube zu sehen. Und wer nebenher versucht hat, nach dem Helmut-Zerlett-Syndrom zu googlen und es nicht gefunden hat, dem sei es erläutert: guter Musiker, aber als Sidekick nicht geeignet. Letzterer wäre aber durchaus eine überlegenswerte Idee. Er muss ja nicht unbedingt mit auf der (kleinen) Bühne sitzen.