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Jules Verne hätte es vermutlich besser beschreiben können, allerdings darf man sich bei ihm sicher sein, dass es so, wie es aufgeschrieben steht, vielleicht doch nicht gewesen ist. Manchmal sind es nur kleine Formulierungsänderungen und man weiß nicht, ob man noch in einer Nacherzählung Käpt'n Nemos Erlebnissen lauscht oder es doch platter Naturalismus ist, der einen da umweht.

Apropos umwehen: Der späte Nachmittag - so spät, dass es auch schon der frühe Abend hätte sein können - ließ des Autors Nase mit einer frischen Brise umfächeln. Es war echte frische Meeresluft, war er doch an einem Ort, der mit freilaufendem, teils aber auch vereistem Meerwasser umgeben war. Der Blick ging weit hinaus übers Wasser bis zu einer Insel im weiten und weißen Meer. Es war (wie im) Vilm (schlechtes Wortspiel - der säzzer). "Ungemütlich" wäre das Wort der Wahl bei der Beschreibung der Situation gewesen, so wandte er sich der Luke seines mit großem Namen versehenen U-Bootes zu, schloss sie hinter sich, so dass die Unbilden des Wetters draußen blieben, und tauchte ab in die Welten rüganer Kulinarik.

Für Klaustrophoben ist der Eingangsbereich sicher nichts, aber durch ihn muss man nunmal durch, um in den Gastraum zu kommen, der dann allerdings wieder durch eine gewisse Weite, aber auch Verwinkeltheit auffällt. An der Tür klebt noch ein Verbotsschild, dass Fotografieren untersagt. Deswegen gibt es auch keine Essensbilder. 😉 Leute mit Platzangst könnten das Restaurant des Hotels Nautilus auf Rügen doch als etwas beklemmend befinden, die Küche ist aber durchaus den Blick auf die Speisekarte wert.

Unterstellt man dem Koch mal eine gewisse Wetterfühligkeit - es war ja wirklich etwas kalt draußen - und den damit verbundenen Wunsch, seinen Gästen nach alter Sitte etwas gutes zu tun, erklärt sich vielleicht die Eigenheit der vorspeislich genossenen Soljanka, aus der dem Esser nur ein Fettauge entgegen blickte. Für mehrere war dann einfach zu viel des guten Salamifetts oben drauf, dass es sich selber in mehrere Augen teilen konnte. Andere Suppen waren allerdings besser, so dass man da mal an einen auffülltechnischen Missgriff denken könnte. Was allerdings ein wenig verwunderte war die Geschwindigkeit, mit der die Vorsuppen auf den Tisch kamen; gefühlt war zwischen ausgesprochener Bestellung und der Lieferung kaum Zeit vergangen.

Wer bei seinem Lieblingsitaliener schon mal "Spagetti frutti di mare" genossen hat, weiß, was ihn erwartet: letztendlich auf der Rechnung ein Wert von um die 8 Euro. Für das "Dreierlei aus dem Meer" bezahlt man auf bzw. in dem U-Boot 12,85 €, was es dann allerdings auch Wert ist. Das einzige, was eventuell auszusetzen wäre, ist das Fehlen ganzer Spagetti auf dem Teller, was die Verspeisung im italian style (= Gabel dreht Spagetti auf) erschwerte. Aber die Scampis waren auf den Punkt gegart, der Sepia war kein Gummi und die Muscheln lecker.

Wer also mal Schnepelfilet probieren möchte oder wissen will, was Macairekartoffeln oder Eskolrialgemüse sind, dem sei das Nautilus bei Putbus in der Nähe von Wreechen empfohlen. Seelachs, gratiniert mit Rahmsauerkraut ist übrigens auch lecker.

Beispiele gibt es genug, meist sogar zu viel, aber zur Illustration seien ein paar genannt. Die Auster ist so ein Fall. Feinschmecker nennen sie einen Höhepunkt des Genusses, aber äußerlich und noch in Schale sieht das Ding einfach nur hässlich aus. Geschlagen wird es in dieser Eigenschaft eigentlich nur von allerlei Meeresgetier, zum Beispiel dem Seeteufel, der denkbar unansehnlich durch den Atlantik und andere Meere schwimmt, aber ein ausgezeichnetes Fleisch für allerlei Zubereitungen besitzt. Auch Kraken und Kalmare sind optisch eher gewöhnungsbedürftig, richtig zubereitet aber durchaus die eine oder andere Versuchung wert.

Der geneigte Leser des Herdnerds wie auch dieses Blogs wird sich meiner Suche nach einem guten italienischen Restaurant in der Region sicher erinnern. Aber: "Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah", hat mal irgendwer gesagt. Es ist zwar nicht oben benannte Auster, aber ein Seeteufel könnte es schon sein. So empfängt den Gast der Charme einer 1990er-Jahre-Industriebaracke, zweigeschossig, deren größter Teil nicht zur Gaststätte gehört. Vielleicht war da aber mal früher die Betriebskantine oder etwas ähnliches drin. Kommt man aber hinein, sprüht einem italienische Herzlichkeit (mit norddeutschem Akzent) entgegen. Das Interieur ist apenninisch schlicht, was bei weitem - das betrifft beide Aussagen - nicht unangenehm ist.

Erinnert sich noch jemand an den Italiener unter der Hochgarage - Eingang von der Ziegelbergstraße aus? Von draußen auch eher eine Auster, von innen aber auch. Das dortige Servicepersonal scheint im Seeteufel eine neue Heimat gefunden zu haben. Aber bei aller sympathischen guten Laune, die da verbreitet wird, ist es doch aber nicht nur gut für den Umsatz sondern auch gut für das Wohlbefinden des Gastes, wenn Gläser zügig wieder aufgefüllt werden. Das Auge war aber nicht nur blind, sondern wohl sogar zu. Spitzenleistung war, dass ein leeres trinkbehältnis auf dem Tisch durch den Service sogar verschoben wurde, um Platz für das Essen eines Gastes zu machen, aber gleich eine Neufüllung des Glases anzubieten, verbot vermutlich das Konzept der Einrichtung.

Das Essen war, das kann man zusammenfassend sagen, lecker. Die Meeresfrüchte in den Spagetti fruiti di mare überraschend präsent, das Medium-Steak wunderbar rosa und die Tagliatelle mit Pilzsoße und Rindfleischstreifchen nur einen Hauch über das al dente hinaus. Wortfetzen, die von den Nebentischen herüberwaberten, zeigten an, dass durchaus auch Sonderanfertigungen bei Pizza und Pasta möglich waren. Ob es die Pizza Margaritta auch gluten- und laktosefrei für Tomatenallergiker gegeben hätte, verschließt sich dem Berichterstatter. Aber irgendwo hätte sich sicher noch ein Basilikumblatt gefunden.

Zum Schluss noch ein Rätsel: Der Winter ist nicht unbedingt die Jahreszeit für frisches Obst und Gemüse. Das schränkt die Auswahl etwas ein, aber was war die Beilage bei den erwähnten Gerichten sowie beim nachtischlich bestellten Eis (mit Schlagsahne)? Eine kleine Hilfe in Stichworten: Spagetti mit Meeresfrüchten, Pasta mit Pilzen, Steck mit Kartoffeln, gemischtes Eis mit Sahne ... und jetzt die gemeinsame allbegleitende Beilage: eine Kapstachelbeere. Also, nicht alle zusammen eine, sondern jeder. Da darf man gespannt sein, was in der Saison im Ristorante Laureato geboten wird.

Es war wie beim klassischen Klischee eines italienischen Ristorante oder einer Pizzaria. Sie lag am Rande eines schicken kleines Marktplatzes, man saß draußen, nippte an seinem Getränk und genoss die Atmosphäre um sich herum. Es war ein Erzählen, Zuhören, Sehen und gesehen werden. Aus ihren Korbsesseln heraus hatten die Gäste einen Blick über die Menagerie auf dem mit kleinen Granitwürfeln gepflasterten Piazza und konnte auch genau cool und relaxt in Blickrichtung in die via dei negozi schauen. Der Wirt brachte die von der "Mama" in der Küche handgefertigte Pasta und der Gast schlemmte Ravioli salome crema di pomodoro oder Spagetti petto di pollo.

Es hätte soooo schön sein können. Nur leider befand sich der Platz nicht in Venedig, Napoli oder Rom, es war auch kein lauer Sommerabend und, ob eine echt italienische Mama in der Küche stand, war nicht zu überprüfen. Bei nüchterner Betrachtung entpuppte sich die Lokalität als Greifswalder Marktplatz, auf dem eine Dauerlauf-Aktion mit afrikanisch angehauchter Musikbeschallung stattfand. Die Korbsessel waren echt, man konnte gut über den Platz und durch die Lange Straße, die Einkaufsmeile der Hansestadt schauen, wenn nur nicht der lang anhaltende Dauerregen gewesen wäre.

Das Wetter schien sich auch auf das Essen und den Service zu legen. Der Beilagensalat war alt und so auf den Teller geworfen, dass habe ich selbst im Fastfoodrestaurant schon appetitlicher gesehen. Die Hähnchenbrust zu den Spaghetti kam ganz auf den Teller, der Lachs zu den Ravioli war vorher gesprengt. Nicht ins Gesamtbild passte, dass die eigentlichen Tellerinhalte gar nicht so schlecht schmeckten. Der Umsatz blieb allerdings dann doch auf unterstem Niveau, versäumte der Service doch beim Abräumen bzw. kurz danach, nach weiteren, durchaus vorhandenen Wünschen zu fragen. Das Fazit: Bei Regenwetter sollte man jedenfalls nicht mehr dort einkehren, ob es bei sonnigem Wetter besser läuft, man weiß es nicht.

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"Wie fanden Sie das Steak", fragte der Ober. Darauf der Gast: "Als ich das Spinatblatt anhob, lag es darunter."

Die "französische Küche" hat einen gewissen Ruf. Große Teller, weniges, aber leckeres drauf. "Das Essen ist sehr übersichtlich angeordnet" hat mal irgendwer dazu gesagt. Aber dazu gibt es dann fünf, sieben oder noch mehr Gänge. Kulinarische Kunst auf höchstem Niveau, wenn man das mal so nennen darf.

Küchen, die sich an dem Beispiel orientieren, findet man selten. Wobei die Speisekarten hiesiger Gaststätten in ihrer Aufteilung noch entsprechende Referenzen aufweisen. Die Gliederung in Vorspeisen, Salate, Kleinigkeiten, Suppen, Hauptgerichte (nach der Hauptzutat sortiert) und Desserts ist nicht ohne Vorbild.

Machen wir ein Gedankenexperiment. Erinnert Euch an Eure Restaurantsbesuche der letzten Zeit und an die Speisen, die Ihr oder Eure Mitesser zu sich genommen haben. Schwerpunkt ist hier nicht unbedingt die Qualität, sondern die Menge der Speise. Und nun stellt Euch vor, ihr würdet ein klassisches Menü, wie wir es zum Beispiel vom "Dinner for one" kennen, anhand der Speisekarten und Portionen selbst zusammenstellen: Suppe, Fisch, Geflügel, Dessert (im Original: Mulligatawny-Suppe, Nordsee-Schellfisch, Hühnchen und Früchte). Da wird im Abschluss das Mintplättchen zum Tropfen, der das Fass zum Platzen bringt.

Spätestens nach dem Fisch wären wir doch schon satt. Es scheint doch so, als ob Wirte hauptsächlich mit der Menge der auf den Teller gehäuften Speise Eindruck schinden wollen. Natürlich könnten man jetzt einwenden, dass man ja nicht alles aufzuessen braucht, aber bei Resten auf dem Teller wird man auch komisch von den Bedienungen angesehen.

Ein Wirt, nach der Größe der Portionen befragt, meinte, dass er ja sicher gehen will, dass die Gäste auch satt werden. Verfolgt er damit die richtige Philosophie? Sicherlich soll niemand hungrig ein Restaurant verlassen. Aber warum reagiert kein Service und keine Küche, wenn aus der Bestellung ersichtlich ist, dass sich der Gast ein Menü zusammengestellt hat? Alles gibt es in den Standardportionsgrößen, die für mehr als zwei Gänge eigentlich keinen Platz lassen. Selbst wenn der Gast nur ein Essen bestellt und danach pappsatt ist, stellt sich die Frage, warum es dann in der Gaststätte eine Dessert- oder Eiskarte gibt und diese im Anschluss auch noch angeboten wird. Das ist zynisch!

Auf dem aktuellen Preisniveau der regionalen Gastronomie ist eine Portionsverkleinerung auf zwei Drittel der jetzigen Größe und Preisanpassung durchaus gerechtfertigt und akzeptabel, ggf. sollten die Köche einfach mal überlegen, ob es die Gerichte vertragen, die "Sättigungsbeilage" wegzulassen bzw. auf ein Minimum zu reduzieren. Glückliche Gäste, die sich dann noch ein Dessert bestellen können, und damit steigende Umsätze, sollten nicht lange auf sich warten lassen.

Da sitzt man als Kulinariker vor seinem Rechner, eine weiße Eingabefläche vor den Augen und die Hände auf der Tastatur. Griffbereit stehen ein Supreme des Pyrénées - ein in Häppchen geteilter französischer Schnittkäse aus Kuhmilch und Schafsahne - sowie ein Glas Rotwein, ein wohltemperierter 2008er Montepulciano d’Abruzzo aus Italien. Was fehlt, ist eine Idee für den Einstieg in eine Kolumne über Neubrandenburgs höhere Gastronomie.

Aber da geht das Problem schon los, der morgige Kater wird schon auf die Zeit des Genusses vorgezogen, bei dem Versuch der Definition einer "höheren Küche". Legt man internationale Maßstäbe an, kann man grob pauschalisierend sagen, dass dieser Schriftbeitrag überflüssig ist. Vielleicht habe ich was übersehen, fündig geworden bin ich bisher nicht. Ein Restaurant mit wechselnden, in sich stimmigen Mehrgänge-Menüs und mit einem Lieferanten, der der Bauer aus der Region ist, würde einen der Idealfälle darstellen.

Es gibt aber eine Reihe "besserer" Restaurants in der Stadt, die sich von den einfachen schon etwas abheben. Es fällt schwer, hier Namen zu nennen, es soll ja auch keiner vergessen oder vor den Kopf gestoßen werden. Dem Ruf nach und teilweise auch durch eigenes Erleben würde ich nennen: Zur Lohmühle, Mudder Schulten Stube, Berlin. In den ambitionierten Küchen und auf den adäquaten Speisekarten findet man leckere Atzung, aber immer scheint doch ein Schuss Fertignahrung mit dabei zu sein. Im besten Fall ist es selbst hergestelltes Convenience, er ist aber selten. Meist zeichnet doch die eine oder andere einschlägige Firma der Nahrungsmittelindustrie dafür verantwortlich. Schwerpunkt sind hier die (Sättigungs-)Beilagen, aber auch manches Wildgericht habe ich aus einer Dose schon mal besser gegessen. Hier stolpern selbst die guten über ihre zu umfangreichen Menüangebote. Der Tipp: Der potenzielle Esser sollte sich weniger auf die Standard-Speisekarte, sondern auf das meist etwas schmucklosere Papier der Sonderkarte richten. Ignoriert man die Sattmacher - was unter Umständen auch gut für die Figur ist - und schlemmt in den Hauptbestandteilen, zeigen sich die hohen Fähigkeiten der Köchinnen und Köche.

Warum gibt es kein wirklich gehobene Gastronomie in Neubrandenburg? Warum gibt es kein Restaurant, dass komplett auf Convenience, auf (industriell) vorgefertige Speisen oder Bestandteile verzichtet? Warum wird Klasse noch immer über Masse (auf dem Teller) versucht, was aber scheitert? (Zur letzten Frage muss ich mich bei Gelegenheit nochmal ausführlicher äußern, aber das nur nebenher.) Sollte es doch die fehlende Zahlungswilligkeit hiesiger Kundschaft sein, die sowas nicht ermöglicht? Wenn alles auf dem Teller frisch zubereitet sein soll, ist natürlich ein Fleischgericht für 10 Euro oder ein Fischgericht für 12 Euro schwierig herzustellen. Die pekuniäre Leidensfähigkeit des hiesigen kulinarischen Publikums scheint bei 18, höchstens 20 Euro pro Teller erschöpft zu sein, was für Haute cuisine eben nicht ausreicht.

Schade. Aber wir dürfen froh sein, dass es in der touristisch hochwertiger erschlossenen Umgebung Neubrandenburgs durchaus ein paar Lichtblicke gibt, wenn man auch ein oder zwei Autostunden investieren muss. Der Schreiber dieser Zeilen fährt aber jetzt, zum Abschluss dieser Kolumne, sowieso nirgendwo mehr hin. Der Käse ist genossen, die Flasche Rotwein geht zur Neige, eine gewisse Bettschwere macht sich breit (man beachte die Schreibuhrzeit dieses Artikels oben neben der Überschrift). Apropos Käse und Rotwein. Wohlklingende Namen sind ihnen inne, was verbarg, dass ihre Quellen ein Discounter und ein Supermarkt waren. Sie waren auch "nicht schlecht", wirklich gut ist aber wohl was anderes. Aber zu viel kosten darf es ja auch nicht.

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Nein, keine Angst, es gibt ihn nicht. Wäre ja noch schöner. Zumal man ihn vermutlich auch halbjährig neu herausbringen müsste, wegen der ganzen Änderungen, Schließungen u. ä. Aber eine schöne Idee wäre es sicherlich, so einen Restaurantführer zu haben. Die Frage ist, warum beim Neubrandenburger Fremdenverkehrsverein noch keiner drauf gekommen ist. Achja, den gibt's ja auch nicht. 😉

Früher hat man immer gern mal nach Osten zum großen Bruder geguckt, um daraus zu lernen. Ganz so weit muss man heute nicht mehr sehen können. Bei unseren polnischen Nachbarn findet man manchmal auch schöne Ideen, die man abkupfern könnte (ich vermeide in dem Zusammenhang mal das klischeeverseuchte Wort klauen). ...weiterlesen "Restaurantführer Neubrandenburg"

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Es war einmal ein Restaurant in Schwerin, dass eine recht "interessante" Speisenmischung auf seiner Karte feilbot. Offiziell firmierte es wohl als Italiener, Pizza- und Nudelgerichte bestimmten das Menü, aber Sauerbraten, argentinische Steaks und selbst Chop Suey fand der kundige Leser auch. Die Mischung machts eben. Ich weiß nicht, ob es das Gasthaus noch gibt, es interessiert mich auch nicht wirklich, war das Essen nicht so überragend.

Was passiert nur, wenn man italienische Küche mit deutschem Service kreuzt? Kommt auf den Service an, da gibt es auch solche und sone. Lassen wir noch ein wenig jugendlichen Eifer und eine noch nicht komplette Ausbildung mit einfließen, so findet hat man die Mischung, die ich zum Abendbrot erlebte. Positiv sei zu vermerken, dass das Essen lecker und von guter Qualität war. Es wurde halbwegs gut zeitlich geplant geliefert, nicht einkalkuliert war, dass sich die Gäste auch während des Essens unterhielten und deswegen die Vorspeisen noch nicht ganz vertilgt waren, als die Hauptgerichte kam.

Das Gespräch mit dem Service machte Spaß, was aber auch nicht die Bedienfehler ganz überspielte. Die Frage nach der Beilage zu einem der Hauptgerichte fehlte, was dann Standard-Salzkartoffeln erbrachte. Mineralwasser wurde in einer geöffneten Flasche an den Tisch gebracht, was gegen einschlägige Vorschriften verstößt. Da durch den Verzehr einer Vorspeise Teile des Bestecks mit abgeräumt wurden, wurde das fehlende bei der Lieferung der Hauptgerichte von den ungenutzten Nebenplätzen am Tisch durch Selbstbedienung auf Anweisung ergänzt. Sowas geht gar nicht. Außerdem wird das leere Geschirr im allgemeinen auch erst abgeräumt, wenn alle gegessen haben (vor allem dann, wenn alle gleichzeitig was zum Essen bekommen haben). Hier wurde ein wenig mit dem Service übertrieben, aber gleich wieder wett gemacht, da nicht nach einem weiteren Getränkewunsch o. ä. gefragt wurde.

Gutes Essen mit rustikaler Bedienung, so lässt sich das Erlebnis zusammenfassen. Im italienische Restaurant am Marktplatz in Neustrelitz lässt es sich leben, wenn man nicht allzu viel Wert auf ein Mindestmaß an Etikette legt.

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Alles begann vor ein paar Wochen. "Lass uns doch mal wieder essen gehen, ich bin noch diese Woche in der Stadt." Aber gern, dachte ich, nur wohin? Gutbürgerlich hatte ich gerade erst, griechisch stand mit dem "Lass uns ..."-Äußerer schon mal auf dem Plan. "Wie wäre es mit chinesisch? Das Restaurant in der Nähe Deiner zeitweiligen Unterkunft soll nicht schlecht sein", antwortete ich.

Mein Pech: Für die Vertilgung fernöstlicher Speisen hatte er anderswo für einige Tage später schon eine Einladung angenommen. Meine Kenntnisse über internationales Essen anbietende Gaststätten in Neubrandenburg war auch schon mal besser, so fiel mir ohne konkreten Hintergedanken nur noch "italienisch" ein, hatten wir doch mal sieben oder acht dieser in der Stadt verteilt.

Allein, mir fiel keiner ein. Mein Lieblingsitaliener hat leider schon vor einiger Zeit aufgegeben, die Lage entsprach wohl nicht der guten Qualität des Essens. Einen anderen hatte ich durch eigenes Erleben für nicht wieder besuchenswert befunden, vom dritten, ehemals als lokaler Kult empfundenen, hörte ich in der letzten Zeit auch nichts positives mehr. Den vierten Aktiven kenne ich nur von seiner zu umfangreichen Speisekarte.

So stellt sich mir also die Frage, die ich gern an die geneigte Leserschaft weiterreichen möchte: Gibt es noch einen guten Italiener in der Stadt oder der Region? Die Frage kam zwar schon via Twitter und am freitäglichen Bloggerstammtisch aufs Tapet, hinterließ aber keine Replys und nur fragend grübelnde Gesichter.

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Nur mal so für mich, und ggf. für diejenigen, die mitkommen wollen.

Restaurants/Gaststätten, wo ich bei Gelegenheit mal hin muss:

  • Burg, Burg Stargard
  • Wirtshaus "Zur Eiche", Jabel
  • "Kleines Meer", Waren
  • Forsthaus Strelitz, Neustrelitz

Weitere Vorschläge und Mitkommwünsche (jeder zahlt aber seine Rechnung selber) bitte an mich.

(wird ergänzt und fortgesetzt)