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Speisekarte mal anders

Eigentlich für ein Internetprojekt, aber dann doch nicht genommen, habe ich ürsprünglich als Fülltext eine Speisekarte entwickelt, deren beste Gerichte ich hier mal vorstellen möchte. Sollte sich jemand bereit fühlen, sowas mal zu kochen, wäre ich gern eingeladen.

Hier also die Karte (die konsequente Kleinschreibung war Eigenheit des Restaurants, für das die Seite war):

vorspeisen

bruscetta nach art des hauses
mal ohne tomate, zwiebel, knoblauch und gewürze, sondern mit butter und orangenmarmelade

suppe
meistens heiß, es ist auch alles drin, was sich beim auffegen noch essbares in der küche fand

abwaschwasser
lauwarm, mit fettaugen, aber das spülmittel ist mit aloe vera, also physiologisch wertvoll

stulle auf brot
kohlenhydrate bis zum abwinken. die stulle ist auf vorzüglichste molekularisiert worden und hat so schon sehr frühzeitig den geschmack von altem brot angenommen.

kalte küche

chefsalat
scheiben vom chef, sauer eingelegt, mit einem apfelchutney an balsamico-reduktion

rumfort-salat
mit allem, was rumliegt und fort muss, dazu ein dressing mit bestem olivenöl und einer balsamico-reduktion

deutsches sushi
denken sie sich beim sushi den fisch, den reis und die algenblätter weg und nehmen dafür wurst- und bratenaufschnitt: das ist mal was anderes
dazu empfohlen: eine balsamico-reduktions-zabaione

geeiste gazpacho
frisch vom herd schmeckt sie am besten, kurz vor dem servieren besprüht mit einer balsamico-reduktion

Überraschungs-Nr. 12
Nr. 12 aus der bestelliste eines möglichst weit entfernten und zufällig ausgewählten essenbringdienstes, bis das essen im restaurant ist, ist es kalt

hauptspeisen

großes steak vom sojarind
mit viel proteinen, eiweißen, dazu als sättigungsbeilage ein schnitzel

variationen von seafoot
gegrillte haifischflossen, geschmorte hummerkeule und gedünsteter krabbenfuß mit dreierlei soßen und einem algensalat

5 tierische kleinigkeiten
filet vom hühnchen, kaninchenbäckchen, wachtelflügel, coppa von der poularde und geräucherte hasenburst mit 5 erbsen, 5 linsen, 5 reiskörnern, 5 wildreissamen und 5 gerstengraupen mit 5 Tropfen Jus von der Perlzwiebel

spinat und spiegelei (edelfassung)
4 gebratene störeier auf einer lasagne aus 2 kartoffelhobelscheiben und 2 spinatblättern

leckerli

wurstbrotwurst
auf einer brotsalami angerichteter aufschnitt von fleischwurst, leberwurst, teewurst, blutwurst, mettwurst, mortadella u.a. (je nach wunsch und angebot)

mini berliner leibgericht
geschabter heißer kalbshackbraten an feinsten gemischten krautsalaten mit tranchen von tomate und gurke, sauce aioli, dazu ein fladenbrötchen

zopfgemüse
julienne von lauch, karotte, pastinake, stangensellerie und kohlrabi, al dente gegart und zu einem gemüsezopf geflochten, dazu eine sauce guacamolaise* und graupenpolenta
*) sauce guacamolaise wie hollandaise, nur statt mit butter mit geschmolzener avocado zubereitet

desserts

heiß mit eis
vanilleeis mit heißen Früchten, wahlweise kirschen, himbeeren, litschi oder schmorgurken

ochsenauge mit synaptischem kurzschluss auf halloween-art
ringförmiges gebäck mit marzipan und kürbiskonfitüre mit ganzen früchten
der kurzschluss: ochsenauge -> moschusochse -> moschuskürbis -> hokkaido

sinnenfreude
mit allen geschmackssinnen genießen: ingwer-tamarinde-omlett mit kandierten zichorienwurzelchips
die geschmackssinne in der gleichen reihenfolge: scharf, sauer, umami, süß, bitter

 

Wer sich also von der Menüliste angezogen fühlt, kann mich ja mal zum Essen einladen. Und sollte dies ein Gastronom mit eigenem Haus und übersichtlicher Speisekarte mit öfters wechselnden Gerichten lesen, ich habe da noch eine kleine Webseite rumliegen, die schnell angepasst werden kann und nix kostet.