Da ist man bei den regionalen Holzmedien - wie wir Vertreter der elektronischen Medien die papiergebundene Presse gern nennen - auf eine richtig gute Idee gekommen. 8 Wochen lang will sich ein Vertreter der schreibenden Zunft nur von dem ernähren, was in der Region, genauer: im Kreis Mecklenburgische Seenplatte, alles produziert wird. Vom Ansatz her stelle ich mir die Aufgabe relativ leicht vor.
Mecklenburg-Vorpommern ist ein Agrarland, und die Landwirtschaft dient in erster Linie dazu, den Menschen zu ernähren. So sollte es zumindest sein. Die Versorgung mit Getreide (und daraus folgendem Backwerk), Milch, Käse, Fisch, Fleisch dürfte kein Problem darstellen, gibt es doch Erzeuger, Verarbeiter und Weiterverarbeiter zu hauf. Die Obst- und Gemüseversorgung, regional eher kleinteilig aufgestellt, ist da vermutlich eher ein Problem. Dabei ist der Erwerb als Endverbraucher einfacher als das Finden des jeweiligen Hofladens.
Natürlich heißt es doch auf einiges verzichten, dessen Grundlagen nicht im Landkreis liegen. Aber das ist vielleicht mal eine gute Idee, wenn mehr auf hiesiges umgestellt wird. Tee, Kaffee, Kakao u.a. wachsen nicht in der Seenplatte. Aber immerhin wird im Land auch ein Mineralwasser abgefüllt, so dass die Getränkegrundversorgung sichergestellt ist.
Was ich bei ganzen Sache nur nicht verstehe, ist die Teilnahme des ZLT - Zentrums für Lebensmitteltechnologie. Nun ist dessen Chef auch ein guter Koch (wenn man die Glutamatorgien mal ignoriert, Stichwort Soljanka mit Silvio Witt), und jemand in der Funktion wird sicher gebraucht, um die hiesigen Produkte sinnvoll und abwechslungsreich zu verarbeiten, aber ansonsten wird eher nur eine LebensmittelSUCHtechnologie benötigt.
Das Dreieck Erzeuger-Handel-Verbraucher ist herausgefordert, ich vermute die Hauptschwierigkeit im allgemeinen darin, dass eine der Verbindungen zwischen den dreien nicht mitspielt. Und ich hoffe, dass am Ende der 8 Wochen eine schöne Übersicht als Ergebnis erscheint, wo man sich in der Region mit regionalen Lebensmitteln versorgen kann.