Stimmt eigentlich das Klischee, dass Hersteller/Vertreiber von Nahrungsmitteln ihre eigenen Produkte meist nicht selber essen oder trinken? Aus welchen Gründen auch immer. Vorstellen kann man sich da ja einiges. Zum einen (im guten) könnten sie sich ihre Produkte schnell übergegessen haben, zum anderen (im schlechten) wissen sie natürlich genau, was drin ist, und vielleicht essen sie sie deshalb nicht.
Den einen oder anderen Hersteller (im weiteren Sinne) würde ich aber gern mal darum bitten, dass er seine eigenen Produkte doch mal probiert. Dabei meine ich nicht, dass sie nicht schmecken könnten, im Gegenteil. So ein belegtes Baquette von Nordsee, ein Croque von Columbus Croques, ein Döner vom Stand um die Ecke oder das eine oder andere belegte große Brötchen aus einem Bäckereiimbiss (sei es nun De Mäkelbörger, Mecklenburger Backstuben, Kowalewski usw.) ist ja ganz lecker. Das Problem ist immer nur: Wie esse ich diese Sachen unfallfrei?
Einfach so "aus der Hand" geht im allgemeinen nicht! Da fragt man sich, was die Prouktentwickler sich dabei gedacht haben? Haben sie Geheimverträge mit Serviettenherstellern, Reinigungsfirmen oder Kieferchirugen? Und selbst mit Besteck ist es nicht einfach, für unterwegs gehts ja gar nicht.
Beispiel Döner. Wenn man da unterwegs irgendwo reinbeißt, kommt auf der anderen Seite die Soße raus und kleckert zumindest auf die Straße. Lösung: Schnell nach Hause und dann mit der Gabel erst einen Teil des Inneren essen, der Rest geht dann unfallfrei auch aus der Hand. Nur muss man wirklich schnell nach Haus, 99% aller Döner schmecken kalt nicht!
Beispiel Nordseebaquette. Sehr lecker hier z.Bsp. das Garnelenbaquette, schön mit feinem Eiersalat. Früher waren auch noch Gurkenscheiben drauf. Wenn man da rein beißt, quillt nicht nur der Eiersalat aus dem Brötchen, auch die Garnelen schieben sich aus seinem Inneren. Lösung? Keine.
Beispiel Columbus Croques. Hier stellt sich nicht nur das Problem, dass das Innere der Croques beim Abbeißen (oder Abschneiden) herausquillt. Das Abbeißen als solches geht vermutlich nur, wenn man ein Mundwerk wie Maddin Schneider hat. Für alle Normalmündigen Bürger besteht die Gefahr, dass sie sich eine Maulsperre einhandeln. Und wer schon mal probiert hat, etwas vornehmer Messer und Gabel zu benutzen, wird wissen, was das für ein Schlachtfeld auf dem Teller und dem umgebenden Tisch hinterlässt.
Hersteller und deren Produktentwickler sind also gefordert, "Verzehranleitungen" zu erarbeiten oder einfach mal die unfallfreie Nahrungsaufnahme vorzuführen.