Uns begegneten aber keine UFOs - Unbekannte Fleischähnliche Objekte. Es war schon richtiges Fleisch. Irgendwann mal. Wobei das Steak in Ordnung war. Nur das Schwein nicht. Das Geflügel ging. Das Lamm war tot. Hurz! Der grüne Brokkoli war knakkig. Oder Matsch. Und zu allem gab es Melone, Ananas und Orange. Und keine Creme Brülée. Und keine Soljanka.
Aber nun im Ernst. Und kurz gefasst, da ich vor einiger Zeit schon einmal, allerdings in anderer Konstellation, dort essen war. Es hat sich nicht viel geändert, nur das Wetter war kühler, so dass wir diesmal drinnen Platz nahmen. Die Atmosphäre war angenehm, der Service individuell, was aber durchaus positiv zu verstehen ist. Den abschließenden Espresso gab es immerhin mit Wasser, wie es sich gehört. Und auch der Cappuccino war gut. Aber das war er damals auch schon.
Der Rest ist die alte Leier: Convenience, wohin das Auge schaute. Und damit meine ich nicht nur die Sättigungsbeilagen, auch das Fleisch schien vorkonfektioniert, die Soßen aus großen Eimern oder Flaschen und vieles andere (frittierte Champis, Kartoffelspalten, Fleisch, usw.) aus dem TK-Bereich zu entstammen. Es war keine Kochkunst auf dem Teller, eher das Ergebnis garender Küchengeräte, die aber auch richtig bedient werden wollten.
Es ist zwar schick, dass das Essen in schmiedeeisernen Pfannen direkt an den Tisch kommt, die so heiß sind, dass man selbst von weiter entfernten Tischen das Brutzeln noch hört. Wenn aber ein zartes, medium gegartes Lammfilet in so einem überhitzten Teil den langen Weg von der Küche bis zum Gast nimmt und auch auf dem Tisch noch ein paar wenige Minuten - man möchte Sekunden sagen - bis zum Verzehr steht, dann ist das Filet DURCH und tot. Der sonstige Pfanneninhalt (Zwiebel, Tomate, ...) bildete währenddessen ausgeprägte Röstaromen.
Apropos Aromen: In der zweiten Eisenpfanne ("Vorsicht heiß!") befand sich relativ neutral im Geschmack und beim besten Willen nicht heiß zu nennende Speise, die samt den kleinen dazu gereichten Putzläppchen und den zwei Dippsoßen, von denen die Salsa auch irgendwie eine Farbe hatte, als ob sie schon eine Weile in Betrieb ist, nicht wirklich überzeugte. Das fehlende Salz schien sich auf dem dritten Teller wiederzufinden, der damit gut ausgestattet war. Das Potburry aus Rind-, Geflügel- und Schweinefleisch war eher durchwachsen, wobei sich beim Schweinesteak der Vergleich mit einer Schuhsohle irgendwie aufdrängte.
Der unten anhängende Podcast, Aus- und Mitschnitt aus der Sendung "RundumGenuss", ist - wie die ganze Sendung - unter etwas eigentümlichen Begleitumständen entstanden. Sowohl Martin als auch der im Hintergrund anwesende dritte Mann verbrachten doch einige Zeit - während in der Sendung Musik lief - in den gekachelten Räumlichkeiten des Senders. Mehrfach. Das kann natürlich auch ein Zufall gewesen sein ...
Das "La Paz" in Neubrandenburg ist also nur Leuten zu empfehlen, die preiswerte Essensimulationen aus aller Welt probieren wollen. Die Kaffeegetränke können aber auf jeden Fall empfohlen werden, und vermutlich sind auch die Cocktails lecker, aber die haben wir nur gelesen, nicht probiert.