Springe zum Inhalt

Einer schönen Sitte und Tradition folgend trifft man sich gern mal Samstag Abends, um sich reihum gegenseitig zu bekochen und danach einen schönen Film zu schauen. Dieser war zwar eher mittelprächtig, eine deutsche Komödie mit Til Schweiger, soll hier aber nicht das Thema sein.

Als ich mit einer Schüssel voll Rotkraut-Birnen-Salat bei den Gastgebern ankam, blubberte es lecker im Topf. Ich wusste zwar nicht genau, was es geben sollte, aber es war ein Ein-Topf-Gericht, bei dem verschiedene Gemüse (mehrheitlich wohl Zucchini) eine wesentliche Rolle spielten. Kurz vor dem Servieren stellte sich aber heraus,  dass eins der verarbeiteten Gemüse eine gewisse, unüberwindliche Bitternote ins Essen gebracht hat. So mussten wir auf Plan B "Pizza" umsteigen.

Die Idee war gut, die Ausführung weniger. Alle Pizzen wiesen eine übertriebene Röstung am Boden auf; ich war froh, dass ich nicht den Käse im Rand mitbestellt hatte, den konnte man vor schwarzem Boden nämlich gar nicht essen. Zu später Stunde nach Hause gekommen, studierte ich die Preisliste und fand merkwürdiges. Auch hier meine ich nicht das augenscheinliche, also dass Menükartenbild und Pappschachtelinhalt optisch nicht viel gemeinsam hatten. Ich hatte die Pizza "Alaska" mit frischem Knoblauch und Meeresfrüchten. In der bestellten Größe kostete sie 6,90 €. Die Grundpizza "Bronx" (3,40 €) zusammen mit frischem Knoblauch und Frutti de Mare (je 0,90 €) hätte allerdings nur 5,20 € gekostet.

Normalerweise ist doch etwas selber zusammengesetztes eher teuerer als das Standard-Produkt. Komisch. Ich verstehe es nicht.

Neubrandenburgs Pizzalieferdienste überraschen die geneigte Kundschaft immer mal wieder mit besonderen Kreationen. Da will ich auch gar nicht damit anfangen, dass sie außer Pizza auch noch andere Sachen bringen, sondern wirklich die Belegarten der Pizza.

Ein Standard (und auch als Standard auf der Karte) ist ja die Hotdog-Pizza eines Anbieters, die sich gegenüber vielen hiesigen Hotdog-Anbietern (nein, ich meine keine Chinarestaurants) dadurch auszeichnet, dass da auch die richtigen Soßen mit drauf sind. Speziell die dänische Remoulade fehlte bisher bei allen von mir getesteten Neubrandenburger Hotdogs bei Verkaufsständen. Nur ein Lieferdienst bietet ein Hotdog in Extragröße an, wo die richtigen Soßen drauf sind (nur der Senf war beim letzten Test etwas scharf).

Eine weitere durchaus spezielle Pizza hatte mal ein anderer Lieferdienst im Angebot: Pizza Pommes mit Schnitzel und Sauce Hollandaise. Das erstaunliche an der Pizza war, dass die Pommes knuspriger waren als sie gemeinhin bei Pizzadiensten durch die luft- und dunstdichte Verpackung sind.

Jetzt stellte sich ein neuer (?) Lieferdienst mit seiner Menükarte vor und überrascht durch sein jahreszeitlich angehauchtes Spezialangebote, aber auch durch seine sonstigen Pizzen. Der Planet besteht danach im wesentlichen aus Amerika, sind doch die flachen Teigspeisen im wesentlichen nach dortigen Städten benannt: Bronx, Texas, Chicago, Ohio, Hawaii, Miami, Kentucky, Amerika, Kansas, Florida, Alaska. Es gibt aber auch ein paar Namen außerhalb des amerikanischen Tellerrands: Bombay, Cheeseburgh, Mista und Gyros.

Der besondere Clou ist aber die Pizza "Santa Claus".  Aber keine Angst: Da liegen weder Weihnachtsbäume, Rentiere noch Weihnachtsmänner drauf. Irgendwie weihnachtlich klingt der Belag aber doch: knusprig gebackene Entenbrust, Rotkohl und Apfelstückchen. Was mögen die Pizza-Erfinder (die Pizza wurde in Amerika erfunden) wohl dazu sagen?

P.S.: Referenzhotdog ist übrigens die Variante, die ein schwedisches Möbelhaus seinen Kunden verkauft.