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Manchmal ist es doch ganz verwunderlich, wie aus - im Zweifel  mehreren - Irrtümern doch zum Schluss was schönes bei raus kommt. Wobei der eigentliche Schluss erst morgen früh sein wird. Oder auch nicht. Das muss sich noch zeigen. Wobei ich nicht übertrieben habe, also sollte morgen nichts zu spüren sein.

Aber genug der Andeutungen. Donnerstags abends sitze ich meist am Rechner, um die Sendung "Freitag nach eins" vorzubereiten. Themenauswahl, Musik, Twittersprüche, Blogbeitrag usw. Die Sendung ist zwar nur eine Stunde lang, aber ein wenig Vorbereitung muss schon sein, soll sie gut und störungsfrei über die Bühne bzw. on air gehen. Mein heutiger Begleiter ist dabei nicht nur ein im Hintergrund dudelnder Fernseher sondern diesmal auch ein Gläschen Rotwein - ok, mittlerweile schon das zweite. 😉 Ein bisschen ungewöhnlich ist es schon.

Dieser Rotwein hat mich aber mal interessiert. Dazu muss man vielleicht sagen, dass sich vermutlich ein paar Leser dieser Zeilen darüber wundern. Es gibt wenige Menschen, die mich Alkohol trinken gesehen haben. Das heißt nicht, dass ich mich immer nur heimlich besaufe, aber mein Konsum geistreicher Getränke ist übersichtlich zu nennen. Das ist nicht immer so gewesen, was zwar so klingt, als ob ich früher Alkoholiker war, was es aber nicht heißen soll. Ich war und bin immer Genusstrinker gewesen. Der Schwerpunkt lag auf Weißwein - speziell Riesling, weniger zum Essen, sondern einfach nur so. Der durfte gern etwas kräftiger sein, aber nicht ganz trocken. Es gibt da schon leckere Gewächse.

Mein Weinkonsum in den letzten Jahren lag quasi bei Null. Ich weiß nicht, wieso, aber irgendwie machte es keinen Spaß. Aber langsam komme ich wohl in ein Alter, das wird Wein wieder interessant, aber nicht mehr der Weiße, sondern der Rote. Aber auch hier ziehe ich die nicht ganz (furz-)trockenen den anderen vor, auch der Tanningehalt darf gern so klein wie möglich sein. Ich hatte da mal vor ein paar Jahren einen sehr süffigen Spanier ... Aber lassen wir das. Die Detailkenntnisse sind etwas eingerostet, es gilt, sich langsam wieder vorzutasten.

Der Boden war bereitet, und so viel mir ein Wort ins Auge, dass mein Interesse weckte: Unter der Überschrift "Rotweine" stand der Begriff "Schwarzriesling". Ein Rotwein mit Rieslingeigenschaften? Haben die eine rote/dunkle Rieslingtraube gezüchtet? Meine aktuelles Interesse an Rotwein und mein altes an Riesling schienen sich verbunden zu haben. Dass ich damit einem Irrtum aufgesessen bin, weiß der Weinkenner längst und ich mittlerweile auch. Der Schwarzriesling hat mit dem Riesling nur den Namen gemein, ansonsten überwiegen die Unterschiede.

Das hinderte mich aber nicht daran, trotzdem ein Fläschchen käuflich zu erwerben. Wikipedia und das Flaschenetikett klärten mich darüber auf, dass der Schwarzriesling eher was mit dem Burgunder zu tun hat. Auch der Traminer scheint beteiligt zu sein. Im Glas befindet sich eine schöne rote Flüssigkeit, die allerdings aus der Flasche etwas dünn rausgelaufen ist. Das kann aber auch an der ungünstigen Beleuchtung gelegen haben. Je länger ich an dem Glas herumtrinke, desto besser mundet er mir aber trotz meines anfänglichen Irrtums.

Was lernen wir daraus? Schöne Genüsse müssen nicht immer fundierten Erkenntnissen entspringen. Manch Irrtum brachte auch schon freudige Überraschungen hervor. Prost. Und die Sendung morgen ist vielleicht besonders geistreich. Wenn es das Thema Handys hergibt. 😉