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Männer haben immer das vorletzte Wort.
Klaus Klages, dt. Gebrauchsphilosoph u. Abreißkalenderverleger ('Kuno Klabotschke'), geb. 1938

Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das von sich eine schlechte Meinung hat.
George Bernard Shaw

Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen.
Peter Ustinov

Sprechen heißt urteilen. Schweigen heißt geurteilt haben.
Hans Lohberger

Keiner sollte ausschließlich nach seiner Vergangenheit beurteilt werden.
Oscar Wilde, Oscar Fingall O'Flahertie Wills, irisch. Lyriker, Dramatiker u. Bühnenautor, (1891 'Das Bildnis des Dorian Gray'), 1854 - 1900

Ich glaube, dass die Ungeduld, mit der man seinem Ziele zueilt, die Klippe ist, an der gerade oft die besten Menschen scheitern.
Friedrich Hölderlin

Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
Karl Jaspers

Das Geheimnis einer glücklichen Ehe in vier Worten: "Du hast Recht, Liebling!"
unbekannt

Sind wir einer Liebe müde, so freuen wir uns über die Untreue, die uns von unserer Treue erlöst.
François de La Rochefoucauld, François VI. Duc de La Rochefoucauld, frz. Offizier, Diplomat u. Schriftsteller, 1613 - 1680

Das Gähnen ist ein stummer Aufschrei.
Gilbert Keith Chesterton, brit. Krimi-Autor, ('Pater Brown'), 1874 - 1936

Der Mann, der das Geldproblem löst, hat für die Menschheit mehr getan als die Feldherren aller Zeiten.
Henry Ford, Henry Ford I., amerikan. Automobilindustrieller, Gründer der 'Ford Motor Company', 1863 - 1947

Letzten Endes kommt es darauf an, dass niemand mehr glaubt, dass es auf ihn ankommt.
Ernst Ferstl, österr. Lehrer, Dichter u. Aphoristiker, geb. 1955

Wo Zeit Geld ist, wird Sorgfalt zum Luxus.
Gudrun Zydek, dt. Schriftstellerin, Lyrikerin u. Aphoristikerin, ('Komm, ich zeige dir den Weg!', 'Himmlische Regentropfen'), geb. 1944

Hunde kommen, wenn man sie ruft. Katzen nehmen deine Nachricht zur Kenntnis und kommen eventuell später darauf zurück.
Mary Bly

Die geschickteste Art, einen Konkurrenten zu besiegen, ist, ihn in dem zu bewundern, worin er besser ist.
Peter Altenberg

Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!
Oscar Wilde

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Irgendwo habe ich dieser Tage geschrieben:

Vorbei sind die Zeiten, als ich das kulinarisch fertig gestellte noch direkt aus dem Topf oder der Pfanne aß. Neben dem verringerten Abwasch hatte es immer so ein Gefühl von Rustikalität, die, seit ich mein Essen auch noch fotografiere, den Bach runter gegangen ist.

Die "Fotokochstory" begleitet mich immer mal wieder bei der Speisenzubereitung, so dass es - meist beim Abendbrot - anschließend doch etwas kulturvoller zugeht.

Der geneigte Leser wird sich aber nun fragen: Fotokochstory? Stimmt, da war mal was. Ein oder zwei entsprechende Geschichten sind hier unter dem entsprechenden Stichwort (s. u.) auch zu finden. Aber die paar Geschichten haben doch keinen Einfluss.

Stimmt, wenn es die einzigen wären. Sind sie aber nicht. Aus aktuellem Anlass sei deswegen auf den Zweitblock verwiesen: Der Herdnerd. Er gehört auch zum Genussuniversum und dort wird man unter dem Stichwort "Fotokochstory" schon fündiger. Deswegen sei die Empfehlung ausgegeben, auch den Feed unter herdnerd.de/feed zu abonnieren. Natürlich nur für die, die es nicht schon längst gemacht haben. 😉 Danke.

Lasst uns den Augenblick genießen, dass wir nicht merken, wie die Zeit vergeht.
Friedrich Löchner, dt. Pädagoge, geb. 1915

Wer Reue zeigt, den soll man nicht an seine früheren Sünden erinnern.
Jüdisches Sprichwort

Ausführungsbestimmungen sind Erklärungen zu den Erklärungen, mit denen man eine Erklärung erklärt.
Abraham Lincoln

Eine Entschuldigung ist ein gutes Mittel, das letzte Wort zu haben.
Peter E. Schumacher, dt. Publizist u. Aphorismensammler, geb. 1941

Beim Klatsch kommt es nicht auf den Kern der Sache an, sondern allein auf die Einzelheiten.
Grethe Weiser

Je mehr Liebe man gibt, desto mehr besitzt man davon.
Rainer Maria Rilke, René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke, österr. Erzähler u. Lyriker, 1875 - 1926

Ich verschiebe niemals auf morgen, was sich auch übermorgen erledigen lässt.
Oscar Wilde, Oscar Fingall O'Flahertie Wills, irisch. Lyriker, Dramatiker u. Bühnenautor, (1891 'Das Bildnis des Dorian Gray'), 1854 - 1900

Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedesmal neu Mass, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Massstäbe anlegen in der Meinung, sie passten auch heute noch.
George Bernard Shaw

Irgendwann letzte Woche hatte ich die Folge einer Kochsendung schon mal gesehen. Heute gab es auf EinsPlus die Wiederholung (in den nächsten Tagen sind weitere geplant). Als Fan von Vincent Klink ("Kochkunst" auf SWR und EinsPlus) überzeugte mich die unaufgeregte natürliche Kochweise des schwäbischen Kochs. Aber er ist nicht nur das! Zusammen mit Wiglaf Droste gibt er sogar eine kulinarische Literaturzeitschrift (oder auch eine literarische Kulinarzeitschrift) heraus.

Knödel stehen im Mittelpunkt der aktuellen Folge. Zusammen mit Co-Moderatorin Evelin König werden Spinatknödel mit Käsefüllung und -soße sowie Quarkknödel mit karamellisierter Ananas zubereitet. Zum Zeitpunkt der Niederschrift kann man sich die Folge hier ansehen. Beim Bereiten der Käsesoße glaube ich meinen Augen kaum (ab ca. 13m50): Instant-Gemüsebrühe!!! Bei Vincent Klink!!! Ich bin enttäuscht. Maßlos.

Da hilft auch nicht die kleine Panne der Moderatorin. Bei Minute 20m12 gibt sie Semmelbrösel in die Quarkknödelmasse. Auf Vincent Klinks Frage, ob das genau 100g sind, antwortet sie mit ja. Wer sich die ganze Sendung angesehen hat, wird bemerken, dass sie die Brotmenge nicht(!) abgewogen hat. Bei 20m34 gibt es dann den flehenden Blick in Richtung Fernsehpublikum: "Bitte verratet mich nicht. Hoffentlich geht das gut."

Der Mensch kritisiert meist das, was er selbst nicht besser kann.
Klaus Zankl, dt. Aphoristiker u. Zeitkritiker ('Von der Kritik am Menschen' 2003, 'Daniel Reuter - eine Schülergeschichte' 1994), geb. 1964

Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.
Winston Churchill

Wer sich an Vergangenes klammert, hat keine Hand frei für die Geschenke der Gegenwart.
Ernst Ferstl, österr. Lehrer, Dichter u. Aphoristiker, geb. 1955

Nichts ist entspannender, als das anzunehmen, was kommt.
Dalai Lama XIV., Tendzin Gyatsho, geistliches Oberhaupt der tibet. Buddhisten, 1989 Friedensnobelpreis, geb. 1935

Eine gute Schwäche ist besser als eine schlechte Stärke.
Charles Aznavour

Es ist leichter, eine Lüge zu glauben, die man hundertmal gehört hat, als eine Wahrheit, die man noch nie gehört hat.
Alfred Polgar, Alfred Polak, österr. Essayist, Polemiker, Prosaiker, Theater- u. Literaturkritiker, 1873 - 1955

Früher litten wir an Verbrechen, heute an Gesetzen.
Tacitus, röm. Historiker und Politiker um 55 n. Chr.

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!
Unbekannt

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"Wie fanden Sie das Steak", fragte der Ober. Darauf der Gast: "Als ich das Spinatblatt anhob, lag es darunter."

Die "französische Küche" hat einen gewissen Ruf. Große Teller, weniges, aber leckeres drauf. "Das Essen ist sehr übersichtlich angeordnet" hat mal irgendwer dazu gesagt. Aber dazu gibt es dann fünf, sieben oder noch mehr Gänge. Kulinarische Kunst auf höchstem Niveau, wenn man das mal so nennen darf.

Küchen, die sich an dem Beispiel orientieren, findet man selten. Wobei die Speisekarten hiesiger Gaststätten in ihrer Aufteilung noch entsprechende Referenzen aufweisen. Die Gliederung in Vorspeisen, Salate, Kleinigkeiten, Suppen, Hauptgerichte (nach der Hauptzutat sortiert) und Desserts ist nicht ohne Vorbild.

Machen wir ein Gedankenexperiment. Erinnert Euch an Eure Restaurantsbesuche der letzten Zeit und an die Speisen, die Ihr oder Eure Mitesser zu sich genommen haben. Schwerpunkt ist hier nicht unbedingt die Qualität, sondern die Menge der Speise. Und nun stellt Euch vor, ihr würdet ein klassisches Menü, wie wir es zum Beispiel vom "Dinner for one" kennen, anhand der Speisekarten und Portionen selbst zusammenstellen: Suppe, Fisch, Geflügel, Dessert (im Original: Mulligatawny-Suppe, Nordsee-Schellfisch, Hühnchen und Früchte). Da wird im Abschluss das Mintplättchen zum Tropfen, der das Fass zum Platzen bringt.

Spätestens nach dem Fisch wären wir doch schon satt. Es scheint doch so, als ob Wirte hauptsächlich mit der Menge der auf den Teller gehäuften Speise Eindruck schinden wollen. Natürlich könnten man jetzt einwenden, dass man ja nicht alles aufzuessen braucht, aber bei Resten auf dem Teller wird man auch komisch von den Bedienungen angesehen.

Ein Wirt, nach der Größe der Portionen befragt, meinte, dass er ja sicher gehen will, dass die Gäste auch satt werden. Verfolgt er damit die richtige Philosophie? Sicherlich soll niemand hungrig ein Restaurant verlassen. Aber warum reagiert kein Service und keine Küche, wenn aus der Bestellung ersichtlich ist, dass sich der Gast ein Menü zusammengestellt hat? Alles gibt es in den Standardportionsgrößen, die für mehr als zwei Gänge eigentlich keinen Platz lassen. Selbst wenn der Gast nur ein Essen bestellt und danach pappsatt ist, stellt sich die Frage, warum es dann in der Gaststätte eine Dessert- oder Eiskarte gibt und diese im Anschluss auch noch angeboten wird. Das ist zynisch!

Auf dem aktuellen Preisniveau der regionalen Gastronomie ist eine Portionsverkleinerung auf zwei Drittel der jetzigen Größe und Preisanpassung durchaus gerechtfertigt und akzeptabel, ggf. sollten die Köche einfach mal überlegen, ob es die Gerichte vertragen, die "Sättigungsbeilage" wegzulassen bzw. auf ein Minimum zu reduzieren. Glückliche Gäste, die sich dann noch ein Dessert bestellen können, und damit steigende Umsätze, sollten nicht lange auf sich warten lassen.

Da sitzt man als Kulinariker vor seinem Rechner, eine weiße Eingabefläche vor den Augen und die Hände auf der Tastatur. Griffbereit stehen ein Supreme des Pyrénées - ein in Häppchen geteilter französischer Schnittkäse aus Kuhmilch und Schafsahne - sowie ein Glas Rotwein, ein wohltemperierter 2008er Montepulciano d’Abruzzo aus Italien. Was fehlt, ist eine Idee für den Einstieg in eine Kolumne über Neubrandenburgs höhere Gastronomie.

Aber da geht das Problem schon los, der morgige Kater wird schon auf die Zeit des Genusses vorgezogen, bei dem Versuch der Definition einer "höheren Küche". Legt man internationale Maßstäbe an, kann man grob pauschalisierend sagen, dass dieser Schriftbeitrag überflüssig ist. Vielleicht habe ich was übersehen, fündig geworden bin ich bisher nicht. Ein Restaurant mit wechselnden, in sich stimmigen Mehrgänge-Menüs und mit einem Lieferanten, der der Bauer aus der Region ist, würde einen der Idealfälle darstellen.

Es gibt aber eine Reihe "besserer" Restaurants in der Stadt, die sich von den einfachen schon etwas abheben. Es fällt schwer, hier Namen zu nennen, es soll ja auch keiner vergessen oder vor den Kopf gestoßen werden. Dem Ruf nach und teilweise auch durch eigenes Erleben würde ich nennen: Zur Lohmühle, Mudder Schulten Stube, Berlin. In den ambitionierten Küchen und auf den adäquaten Speisekarten findet man leckere Atzung, aber immer scheint doch ein Schuss Fertignahrung mit dabei zu sein. Im besten Fall ist es selbst hergestelltes Convenience, er ist aber selten. Meist zeichnet doch die eine oder andere einschlägige Firma der Nahrungsmittelindustrie dafür verantwortlich. Schwerpunkt sind hier die (Sättigungs-)Beilagen, aber auch manches Wildgericht habe ich aus einer Dose schon mal besser gegessen. Hier stolpern selbst die guten über ihre zu umfangreichen Menüangebote. Der Tipp: Der potenzielle Esser sollte sich weniger auf die Standard-Speisekarte, sondern auf das meist etwas schmucklosere Papier der Sonderkarte richten. Ignoriert man die Sattmacher - was unter Umständen auch gut für die Figur ist - und schlemmt in den Hauptbestandteilen, zeigen sich die hohen Fähigkeiten der Köchinnen und Köche.

Warum gibt es kein wirklich gehobene Gastronomie in Neubrandenburg? Warum gibt es kein Restaurant, dass komplett auf Convenience, auf (industriell) vorgefertige Speisen oder Bestandteile verzichtet? Warum wird Klasse noch immer über Masse (auf dem Teller) versucht, was aber scheitert? (Zur letzten Frage muss ich mich bei Gelegenheit nochmal ausführlicher äußern, aber das nur nebenher.) Sollte es doch die fehlende Zahlungswilligkeit hiesiger Kundschaft sein, die sowas nicht ermöglicht? Wenn alles auf dem Teller frisch zubereitet sein soll, ist natürlich ein Fleischgericht für 10 Euro oder ein Fischgericht für 12 Euro schwierig herzustellen. Die pekuniäre Leidensfähigkeit des hiesigen kulinarischen Publikums scheint bei 18, höchstens 20 Euro pro Teller erschöpft zu sein, was für Haute cuisine eben nicht ausreicht.

Schade. Aber wir dürfen froh sein, dass es in der touristisch hochwertiger erschlossenen Umgebung Neubrandenburgs durchaus ein paar Lichtblicke gibt, wenn man auch ein oder zwei Autostunden investieren muss. Der Schreiber dieser Zeilen fährt aber jetzt, zum Abschluss dieser Kolumne, sowieso nirgendwo mehr hin. Der Käse ist genossen, die Flasche Rotwein geht zur Neige, eine gewisse Bettschwere macht sich breit (man beachte die Schreibuhrzeit dieses Artikels oben neben der Überschrift). Apropos Käse und Rotwein. Wohlklingende Namen sind ihnen inne, was verbarg, dass ihre Quellen ein Discounter und ein Supermarkt waren. Sie waren auch "nicht schlecht", wirklich gut ist aber wohl was anderes. Aber zu viel kosten darf es ja auch nicht.

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Gesetze verraten nicht das, was ein Volk ist, sondern das, was ihm fremd erscheint.
Friedrich Nietzsche, Friedrich Wilhelm Nietzsche, dt. Philosoph, Essayist, Lyriker u. Schriftsteller, 1844 - 1900

Wer den Feind umarmt, macht ihn bewegungsunfähig.
Nepalesisches Sprichwort

Es ist nicht jeder nichts sagend, der schweigt.
Klaus Klages, dt. Gebrauchsphilosoph u. Abreißkalenderverleger ('Kuno Klabotschke'), geb. 1938

Jeder Mensch hat ein Brett vor dem Kopf - es kommt nur auf die Entfernung an.
Marie von Ebner-Eschenbach

Mancher Stein, den uns das Leben in den Weg legt, entpuppt sich beim Zupacken als Juwel.
Karl-Heinz Karius, dt. Werbeberater, geb. 1935

Das Licht, welches einem den sichersten Weg durch das Dunkel der Zukunft leiten wird, ist das, der eigenen Gedanken und Ideen.
Vivian Fersch, dt. Lyrikerin, geb. 1988

Mit Statistiken kann ich alles beweisen, nur nicht die Wahrheit.
Anonym

Für ein gutes Tischgespräch kommt es nicht so sehr darauf an, was sich auf dem Tisch, sondern was sich auf den Stühlen befindet.
Walter Matthau