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Es gibt Menschen, die bildlich gesprochen sehenden Auges in ein aufgeklapptes Messer laufen. Das ist im wesentlichen ihr eigenes Problem. Aber wenn eine ganze Region sowas tut, dann ist das nicht sehr schön und außerdem etwas übertrieben formuliert.

Vier Großereignisse an vier Tagen, da darf man eine gewisse Skepsis haben, was ordnungsgemäße Abläufe in der Stadt betrifft. Wobei ich immer noch hoffe, dass meine Prognosen nicht in Erfüllung gehen. So viel Glück ist aber selten jemandem beschieden. Vielleicht sollten wir auch alle entspannen und ein verlängertes Wochenende zum Verreisen nutzen.

Donnerstag eröffnet der neue große Supermarkt in der Oststadt, Freitag der Weberglockenmarkt, Sonnabend ist Wochenendeinkauf und Sonntag ist verkaufsoffen, zumindest in der Innenstadt.

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass am Sonntag in der Innenstadt mit massiver Belastung durch den meist ruhenden Verkehr zu rechnen ist. Zahlenmäßig massive Verstöße gegen die StVO werden nicht geahndet werden, geschweige denn unterbunden oder verhindert.

Jedem Falschparker sein 10/15-Euro-Ticket am Sonntag zwischen 13 und 18 Uhr, das wäre eine schöne Entlastung für die Stadtkasse bzw. eine schöne Spende für gemeinnützige Vereine. Ich werde ja sehen, wieviel Ordnungsbeamte unterwegs sein werden, denn ich bin am Sonntag auch in der Innenstadt - zu Fuß übrigens, einen der um den Ring liegenden Parkplätze nutzend.

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Bei meiner morgenlichen Lektüre habe ich in dem gerade aktuellen Buch (die Vorstellung folgt in der GLE, sobald ich es durch habe) einen sehr interessanten, wissenschaftlich fundierten und vieles erklärenden Gedanken gefunden.

Zwei Psychologen der Cornell-Universität hatten sich mit dem Thema Selbsteinschätzung beschäftigt.

Menschen neigen dazu, ihre eigenen zwischenmenschlichen und geistigen Fähigkeiten zu überschätzen. Wenig begabte Menschen sind dabei doppelt benachteiligt. Sie treffen nicht nur unglückliche Entscheidungen und ziehen falsche Schlüsse, sondern erkennen diese Fehler hinterher auch nicht. ...
Warum die weniger begabten Menschen nicht irgendwann merken, dass sie weniger können, ist uns ein Rätsel. Eigentlich müssten sie ihr Unvermögen anhand der Reaktionen ihrer Umwelt begreifen. Aber genau das können sie nicht: ihre Umwelt verstehen. (Justin Kruger, David Dunning 1999)

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Architekten sind kreative Leute, deren gestalteten Ergebnisse man immer gern bewundert (oder verwundert anschaut). Sicherlich gibt es eine ganze Reihe Gebrauchsarchitektur, aber man findet auch immer wieder herausragende Gebäude, die ob ihrer Einzigartigkeit auffallen. Beispiele dafür kennen wir alle. Aber der Architekt wird nicht als solcher geboren. Sicher liegt eine ganze Menge Talent u.U. mit in der Wiege, aber das Handwerkszeug wird an Hochschulen gelehrt. Die Bauhaus-Uni in Weimar, die Hochschule für bildende Künste Hamburg oder auch die ETH in Zürich seien stellvertretend erwähnt.

Was passiert eigentlich mit den Architektur-Projekten, die bei der Ausbildung an den Hochschulen durchfallen? Wäre doch schade, wenn diese, in die soviel Zeit und Energie investiert wurde, einfach so entsorgt würden. Nunja, sie haben vielleicht einige Fehler: Wohnhäuser, die wie an die Straße gewürfelt aussehen und in Blickrichtung nur aus grauem Beton bestehen ohne Fenster. Oder Häuser, wie aussehen wie Baracken (und auch in der gleichen Farbe angestrichen sind). Oder schicke Zweigeschosser, die die so eng nebeneinander stehen, dass sich die Bewohner benachbarter Häuser am Frühstückstisch den Zucker rüber reichen könnten, wenn nicht wieder ein bis zwei Wände fensterlos wären.

Aber ich will diese fensterlosen Hauswände nicht zu stark kritisiere, sind sie doch an sich gut durchdacht. Sie hindern meist die Bewohner des Hauses, ins nebenan stehende andere Haus zu sehen. Das hat da nämlich Fenster in der gegenüberliegenden Wand. Und wenn man da dann rausgucke, sieht man auf die (graue) Wand des gegenüberliegenden Hauses. Ich vermute mal, dass man sogar die Rauigkeit des Putzes erkennen kann. Hoffen wir also, dass die Innenarchitekten so gut waren, die Wohnungseinrichtung so gut zu planen, dass gar kein Interesse besteht, aus dem Fenster zu gucken.

Wer jetz glaubt, graue Wohnbetonwürfel, Wohnbaracken und das andere beschriebene gibt es nicht, dem empfehle ich mal einen schönen Spaziergang durch das Wohngebiet Wolgaster Straße, speziell die Zinnowitzer und die Heringsdorfer Straße.

Update 08.10.2009: Ich habe mir heute das Gelände nochmal angesehen. Die "Baracken" heißen übrigens Gartenhofhäuser. Davon gibt es zwei, die halbwegs parallel laufen. Dazwischen sind dann die Gartenhöfe, hoch mit Sichtschutzpalisaden eingezäunt, damit weder Licht noch des Nachbars Auge in den Garten fällt.
Erstaunlich ist übrigens, wie man gleich argwöhnisch beäugt wird, wenn man sich Häuser, die doch öffentlich rumstehen, mal etwas genauer ansieht. 😉

Wahlen sind manchmal die Rache des Bürgers. Der Stimmzettel ist ein Dolch aus Papier.
David Lloyd George, brit. Politiker, 1863 - 1945

Das Gegenteil von Pflicht ist nicht die Pflichtlosigkeit, sondern die Verantwortung.
Johann Pestalozzi, Johann Heinrich Pestalozzi, schweiz. Pädagoge u. Schriftsteller, 1746 - 1827

Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt.
Francois Truffaut, 06.02.1932 - 21.10.1984, frz. Regisseur, Schauspieler und Produzent

Den Willigen führt das Schicksal, den Unwilligen reißt es hinfort.
Lucius Seneca, Lucius Annaeus Seneca, röm. Politiker, Philosoph u. Schriftsteller, 4 v.Chr. - 65 n.Chr.

Das Leben leicht tragen und tief geniessen, ist die Summe aller Weisheit.
Wilhelm von Humboldt, Karl Wilhelm Freiherr von Humboldt, dt. Philosoph, Philologe u. preuß. Staatsmann, 1767 - 1835

Nicht jene, die streiten, sind zu fürchten, sondern jene, die ausweichen.
Marie von Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, österr. Erzählerin, Novellistin u. Aphoristikerin, wurde 1900 erste Ehrendoktorin der Wiener Universität, 1830 - 1916

Gedanken sind zollfrei, aber man hat doch Scherereien.
Karl Kraus

Nimm an, was nützlich ist. Lass weg, was unnütz ist. Und füge das hinzu, was dein Eigenes ist.
Bruce Lee

... wenn sie denn Fehler oder ähnliches enthält. Falsches Deutsch wäre auch eine Idee.  Wobei sich mir die Frage aufdrängt: Werde ich in dem Hinblick immer empfindlicher oder wird das falsche Deutsch immer mehr?

So zum Beispiel bei einem Textilbilliganbieter, bei dem man sich sowieso fragen, wie dessen Preise zustande kommen. Kinderarbeit in Fernost? Ich weiß es nicht. Dafür titulierte er sein Werbeblättchen mit dem wunderschön kindlichen Slogan: "Besser als wie man denkt!"

In unserer werbungsfinanzierten Sonntagszeitung fand sich aber neben den Werbebeilagen (es waren wieder recht viele, der Sommer scheint vorbei zu sein) auch eine Anzeige eines Apfelauspressers mit der wunderschönen Aussage: "Säfte bis zu über 30% günstiger".

Wie schon in der letzten Woche angekündigt ist es jetzt soweit. Mit dem Umzug zur neuen Domain ändern sich die Newsfeed-Adressen. Bitte ändert diese in Euren Readern, früher oder später wird es die alten nicht mehr geben.

Die Artikel sind jetzt unter http://blog.rundumgenuss.de/?feed=rss2 erreichbar, die Kommentare unter http://blog.rundumgenuss.de/?feed=comments-rss2 und die Podcasts unter http://blog.rundumgenuss.de/?feed=podcast

Früher wurde ja noch aus Händen gelesen, aber heute eben Feeds ...

Aber Spaß beiseite: ein kleiner Umzug steht bevor, so dass sich im Lauf der kommenden Woche die Feedadresse für alle RSS-Reader ändern wird. Eine Zeit lang will ich zwar versuchen, neben dem neuen auch noch den alten Feed erreichbar zu lassen, aber eine Umstellung auf den neuen wäre spätestens ab 1.8. sinnvoll. Genauere Informationen gibt es dann, wenn es soweit ist. Dies ist nur schonmal eine Vorwarnung.