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Ein irrer Duft ... naja, diesmal nicht. Nachdem ich nach den letzten Dreharbeiten immer gern auf dem angenehmen Duft zu sprechen kam, der den Drehort umwaberte, kann ich diesmal nicht ganz so enthusiastisch sein. Nicht, dass es nicht lecker roch, als ich nach dem Abtransport der übrigen Crew zum Ort des Geschehens zurück kam, aber diesmal waren die Düfte feiner, frischer, was sicherlich auch an der Zubereitungsart des Gerichtes lag.

"Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald." So ein Werbespruch eines 1952 gegründeten und inzwischen mehrfach Pleite gegangenen Hähnchenbraters. Mangels fußläufig zu erreichender Filiale und den momentanen hohen Außentemperaturen geschuldet lag bei der Rezeptauswahl etwas sommerlich frisches auf der Hand. Die Idee war schnell gefunden: Gazpacho, eine spanische kalte Gemüsesuppe, für die der Herd auch wirklich kalt bleiben konnte. Wesentlicher Bestandteil in diesem Gericht sind Tomaten, so dass sich in der EiTV-Variante durchaus auch ein paar italienische Einflüsse nicht ganz verleugnen lassen.

Das Gericht ist auch schnell zubereitet. Die Dreharbeiten waren auch die kürzesten, die wir bisher hatten. Es lebt aber wesentlich von 2 ganz wichtigen Aspekten: der sehr guten Qualität der Ausgangsprodukte und der eben solchen Qualität eines Pürierstabes oder Mixers/Blenders. Letzterer sollte Eis schreddern können. Dann steht dem schnellen und vollen Genuss nichts mehr im Wege. Und zur Not kann man auch etwas tricksen.

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Manchmal habe ich ja einen kleinen Zahlenfetisch. Runde Zahlen, besondere Zahlen, schöne Zahlen, Zahlen mit Hintergrund ... - das hat schon irgendwie was. Vielleicht liegt es ja auch am Anteil Mathematik, der mal in meinem Studium enthalten war. Oder ich verwechsle hier gerade Ursache mit Wirkung. Wer das Besondere der Zahl 2520 kennt oder weiß, was am 22.7. gefeiert wird und warum (natürlich ohne sich von Google, Wikipedia & Co. helfen zu lassen), kann das vielleicht nachempfinden.

vorher
vorher

WordPress, mit dem dieser Blog realisiert wird, geht bei der Nummerierung der Artikel reicht eigenwillige Wege. Das einzige, was man über diese Zahlen aussagen kann, ist, dass sie von Kolumne zu Kolumne steigen, aber manchmal in recht eigenwilligen Schritten. Deswegen ist die 2767, die hierfür vergeben wird, ohne Fetischrelevanz. Ganz anders im Dashboard, dort wird penibel mitgezählt. Als ich gestern zur Veröffentlichung der "Geistreichen Bemerkungen" kam, sah ich nebenstehende Anzeige, die mich zu dem diesem Artikel grundlegenden Gedanken führte: Der nächste ist der fünfhundertste.

Seit Mitte Dezember 2007 tue ich mich also der Blogwelt kund. Sicherlich ist nicht jeder der 500 Ergüsse heute noch lesenswert, vielleicht sollte ich da mal eine Inventur machen und schlechtes oder von der Zeit überrolltes entfernen. Aber es macht immer noch Spaß, an Formulierungen zu feilen, seinen Ärger zu kanalisieren, irgendwo Pointen zu klauen und den eigenen Ideen anzupassen. Mich durchzuringen, wirklich jeden Tag was zu schreiben, konnte ich bisher nicht. Das wird auch sicher vorläufig nichts. Aber das Ziel, dass zwischen zwei "Geistreichen Bemerkungen", die immer sonntagsabends erscheinen, mindestens ein weiterer Artikel steht, habe ich dann schon.

Nun wird erstmal ein Gläschen Eisteeschorle geköpft und mit dem Netbook angestoßen. 😉 Auf die nächsten mindestens 500. Und zur Auflösung der beiden Zahlen"rätsel' oben: Der 22.7. ist Welt-Pi-Tag, weil 22/7 einen guten Näherungswert für Pi darstellt. 2520 ist die kleinste Zahl, die gleichzeitig durch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 10 teilbar ist.

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Update: Nach der Veröffentlichung

danach
danach

Wir unterschätzen das, was wir haben, und überschätzen das, was wir sind.
Marie von Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, österr. Erzählerin, Novellistin u. Aphoristikerin, wurde 1900 erste Ehrendoktorin der Wiener Universität, 1830 - 1916

Aufschub ist die tödlichste Form der Ablehnung.
Winston Churchill

Man kann ohne Liebe Holz hacken, Ziegel formen, Eisen schmieden. Aber mit Menschen kann man ohne Liebe nicht umgehen.
Leo Tolstoj, Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi, russ. Romanautor, 1828 - 1910

Eine Ehefrau beschert uns zwei gute Tage im Leben: den Hochzeitstag und ihren Sterbetag.
Peter Sellers, Richard Henry Sellers, brit. Schauspieler, ('Inspektor Closeau'), 1925 - 1980

Wenn du den Wert des Geldes kennenlernen willst, versuche, dir welches zu leihen.
Benjamin Franklin

Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart, der bedeutendste Mensch immer der, der dir gegenüber steht, und das notwendigste Werk ist immer die Liebe.
Meister Eckhart, Eckhart von Hochheim, dt. Theologe u. Philosoph, 1260 - 1328

Nicht das Genie ist 100 Jahre seiner Zeit voraus, sondern der Durchschnittsmensch ist um 100 Jahre hinter ihr zurück.
Robert Edler von Musil, österr. Novellist, Dramatiker u. Aphoristiker, 1880 - 1942

Wenn einer Geld hat, darf er so dumm sein, wie er will.
Ovid, Publius Ovidius Naso, röm. Epiker, 43 v.Chr. - 17 n.Chr.

Ein gelegentlich genutztes Stilmittel ist das vor ein Kapitel gestellte und irgendwie dazu passende Zitat. Selbst Fernsehserien haben diese Idee aufgegriffen, ich denke da an Kevin Sorbos "Gene Roddenberry's Andromeda" (das ist übrigens kein Deppen-Apostroph, sondern ein amerikanisches - Synonym?).

Etwas anderes ist es, wenn man eigentlich nur ein Zitat dem geneigten Leser präsentieren will, das aber nicht raumfüllend ist. Dann lässt man sich ein paar tiefschürfende Gedanken über die Verwendung von Zitaten in Literatur und (utopischen) Fernsehserien einfallen und hängt das wichtigste und sinngebende hinten ran.

Neulich las ich einen schönen Gedanken von Vincent Klink (Koch, Autor, Herausgeber, Künstler):

Es gibt in Deutschland viele Menschen, die sich aus Stumpfsinn mit schlechtem Essen abfinden und ohne Not den Löffel an die verbrecherische Nahrungsmittelindustrie abgegeben haben.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Update: Aus gleichem Buche noch an eben gefundenes anderes Zitat. Das ist von Wiglaf Droste, der gerade wortreich eine Lammkeule erstanden und mit nach Hause gebracht hatte:

Zu Hause angekommen, half ich dem Lamm, es sich auf einem Gemüsebett bequem zu machen. Während ich das Tier in die Röhre schob, wo es sich recht bald wollüstig lasziv in Rosmarin, Schalotten, Tomaten, Knoblauch und Rotwein wälzte und dabei wohlig schmurgelnde bis zustimmend schnurrende Seufzlaute von sich gab, trällerte ich albern: O Gott, ich will nicht wissen, wo Du bist - mich penetriert die Frage, wo du isst.
Keine drei Sekunden später klopfte es an die Tür, ich öffnete. "Du hast mich gerufen?", fragte die Frau im Türrahmen. ... (Ich) sagte so lässig wie möglich: "Hallo, Kleine." In ihren Augen glitzerte es, amüsiert, wie mir schien, aber sie antwortete nur: "Pass du lieber auf dein Lämmchen auf. Du musst gut zu ihm sein. Gib ihm ordentlich Rotwein zu trinken." ...
"Der größte Tierfreund ist ein guter Koch", fuhr sie fort; "wenn man die Viecher schon umbringt, soll man sie hinterher wenigstens anständig behandeln. ..."'

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Man muss viel gelernt haben, um nach dem fragen zu können, was man nicht weiß.
Jean-Jaques Rousseau, frz.schweiz. Moralphilosoph, Dichter u. Musiker, 1712 - 1778

Die Satire ist ein Spiegel, in dem der Betrachter alle anderen Gesichter erkennt, nur das eigene nicht.
Jonathan Swift, irisch. Erzähler, Moralkritiker u. Theologe, ('Gullivers Reisen'), 1667 - 1745

Mädchen lernen leichter fühlen, als die Männer denken.
Voltaire, François-Marie Arouet, frz. Schriftsteller, Philosoph u. Historiker, 1694 - 1778

Auch jede Kehrseite hat ihre Kehrseite.
aus Japan

Es ist besser, einen leeren Geldbeutel zu haben, als an einer leeren Seele zu leiden.
William Pitt, William Pitt, 1. Earl of Chatham, brit. Premierminister, 1708 - 1778

Der Zufall ist die in Schleier gehüllte Notwendigkeit.
Marie von Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, österr. Erzählerin, Novellistin u. Aphoristikerin, wurde 1900 erste Ehrendoktorin der Wiener Universität, 1830 - 1916

Was bei der Jugend wie Grausamkeit aussieht, ist meistens Ehrlichkeit.
Jean Cocteau

Gedanken, die uns kommen, sind besser als solche, die wir uns machen.
Joseph Joubert, frz. Moralist u. Essayist, 1754 - 1824

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Gedankensplitter, die es (bisher) noch nicht in die Langform eines Blogbeitrages geschafft haben (06/2010):

  • Um seinen Traum zu verwirklichen, Spuren zu hinterlassen, reicht es, wenn man in einen Haufen Hundescheiße tritt. (nach einer Äußerung von Jochen Malmsheimer in "Neues aus der Anstalt" vom 08.06.2010)
  • Warum sich heute aufregen, wenn es nächstes Jahr viel bessere Gründe dafür gibt? (Erwin Pelzig, gleiche Sendung).
  • Jeder muss sich entscheiden ob er "gesundes" oder gutes Essen will. Überall da, wo die Gesundheitsmarotten den Markt bestimmen, bleibt die Qualität notgedrungen auf der Strecke. (Udo Pollmer in einem Interview)
  • Vorurteile behindern beim Denken, da jede neue Erkenntnis ins deren Gerüst eingebaut wird, anstatt das Gedankengebäude neu zu errichten. Irgendwer hat mal geschrieben: Umdenken heißt für manche, ihre Vorurteile neu zu gruppieren. Da könnte was dran sein.
  • Gefüllte Zucchini-Blüten, mit Backteig umhüllt und frittiert, scheint ein eher von dekadentem Überfluss ausgelöstes Gericht zu sein. Kleingärtner mit mehreren(!) blühenden Pflanzen auf der Parzelle lehnten meinen Zubereitungsversuchswunsch mit den Worten ab: Dann gibts ja weniger Zucchinis.

Die meisten Menschen brauchen mehr Liebe als sie verdienen.
Marie von Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, österr. Erzählerin, Novellistin u. Aphoristikerin, 1830 - 1916

Bleiben wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.
Che Guevara

Einfach unglücklich sein genügt nicht, du musst auch wissen wie.
Djuna Barnes

Jedes Mal, wenn ein Mensch lacht, fügt er seinem Leben ein paar Tage hinzu.
Curzio Malaparte

In jeder Epoche gibt es Menschen, die nicht wie jene denken, die nicht denken.
Marguerite Yourcenar

Wenn Sie heute irgend eine Idee killen wollen, brauchen Sie nur dafür zu sorgen, daß ein Komitee darüber berät.
Charles Kettering

Arbeit ist oft die einzige Erholung von der Last des Daseins.
Peter Rosegger, österr. Schriftsteller u. Erzähler, 1843 - 1918

Menschen, die ihre Zeit schlecht verwenden, sind die ersten, die sich über deren Kürze beklagen.
Jean de la Bruyère, frz. Moral-Philosoph u. Schriftsteller, 1645 - 1696

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Manchmal, also, eigentlich öfters, oder sagen wir so: Wenn ich beim wöchentlichen Einkauf dran gedacht habe, mir einen kleinen Vorrat mitzubringen, trinke ich morgens gern mal ein Milchmischgetränk mit Kaffee, so wie es von verschiedenen Anbietern mit verschiedenen Namen und Geschmäckern und noch verschiedeneren Preisen angeboten wird.

Nun habe ich am letzten Samstag ein entsprechendes Angebot in Bio-Qualität entdeckt, dass ich natürlich ausprobieren wollte. Kurz zusammengefasst: Der Geschmackstest geriet zum Reinfall. Wobei nicht nur der Geschmack, sondern das ganze Mundgefühl negativ auffielen. Der Blick auf die Zutatenliste bestätigte die Vermutung: Reismehl und teilweise Reisstärke. Wer mal Reismilch pur getrunken hat, weiß, was man dabei im Mund spürt.

Die Namen von derartigen Milchmischgetränken sind sicherlich auch diskussionswürdig. Wenn man von den Original-Bedeutungen der Begriffe Espresso, Cappuccino (= Espresso mit Milchschaumhaube) und Latte macchiatto (= heiße Milch mit Espresso und Milchschaumhaube) ausgeht, fragt man sich, was sich hinter "Latte Espresso", "Espresso Macchiatto" oder "Latte Cappuccino" verbirgt. Immerhin blieb dem Trinker bisher die Kombination mit "Expresso" erspart.

Was jetzt aber Reismehl und -stärke in den Bechern zu tun haben, erklären die Begrifflichkeiten auch nicht. Vermutlich sollen sie andere Bestandteile (wie Sahne) aus konventionellen Getränken funktionell ersetzen. Aber Konsequenz weist der Hersteller damit auch nicht aus, sind doch sowieso schon zwei Verdickungsmittel in den Getränken enthalten, die nicht biogeadelt sind, die dem Namen nach aber aus der Natur kommen könnten.

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Als ich heute abend nach Hause kam, schnubberte es recht lecker, als ich die Wohnungstür öffnete. Ich überlegte, was ich denn als letztes in der Küche zubereitet hatte, dass so riechen könnte ...

Der Duft erinnerte etwas an Mixed Pickles oder anderes säuerlich eingelegtes. Es fiel mir dann ein, dass ich dergleichen nicht zubereitet hatte ...

Ein Blick in den Kochraum erschrak mich dann doch etwas: Ein Regalbrett hatte sich von der Wand gelöst und die Sachen, die da drauf standen, verteilten sich auf einem Beistellschrank und dem Fußboden verteilt. Oliven in der Dose, Balsamico-Essig, Kakaodose, Ölflasche (leer) und so eine Flasche mit Öl, in das div. kleine Paprika eingelegt waren (weniger Würzung, mehr Zierde).

Letztere war die einzige, die sich zerbrochen auf dem Boden verteilte. Da freut sich der Putzmann. Öl einfangen, Scherben aufsammeln, ohne sich zu schneiden, was anderes kann ich mir als Sonntagnachtbeschäftigung auch nicht besseres vorstellen.

Müde macht uns die Arbeit, die wir liegenlassen, nicht die, die wir tun.
Marie von Ebner-Eschenbach

Wenn man Spaß an einer Sache hat, dann nimmt man sie auch ernst.
Gerhard Uhlenbruck

Oft verliert man sich nur deshalb nicht in einem Laster, weil man mehrere hat.
François de La Rochefoucauld, François VI. Duc de La Rochefoucauld, frz. Offizier, Diplomat u. Schriftsteller, 1613 - 1680

Sobald man davon spricht, was im nächsten Jahr geschehen soll, lacht der Teufel.
aus Japan

Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
Mahatma Gandhi

Es gibt Diebe, die von den Gesetzen nicht bestraft werden und dem Menschen doch das Kostbarste stehlen: die Zeit.
Napolèon Bonaparte, Napoleone Buonaparte, frz. Politiker u. Feldherr, 1769 - 1821

Es ist keine Kunst, geistreich zu sein, wenn man vor nichts Respekt hat.
Johann Peter Eckermann, dt. Bibliothekar u. Schriftsteller, 1792 - 1854)

Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muß man erst richtig anfangen.
Konrad Adenauer