Springe zum Inhalt

5

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=2r2Y2iuOupA

Zutaten für die Wurstscheibe:

  • 250 g mageres Schweinefleisch (Gulasch, Schulter, Kamm, also nicht 100%ig mager)
  • 250 g fettes Schweinefleisch (Schweinebauch, edler wäre Schweinebacke), wer es besonders mag, nimmt geräucherte Schweinebacke (wer es rauchig mag, nimmt Schweinebacke pur, etwas schwächer ist der Rauchgeschmack bei Schweinebauch zu -backe bei 1:1)
  • 125 g Eis, am besten als Schnee, Crushed Eis oder kleiner Würfel oder Eisplatten
  • 10 g Salz
  • weitere Würzung nach belieben: Pfeffer, Muskat, Kräuter oder, wie im aktuellen Fall passend, Curry

Zutaten für die Currysoße:

  • 1 kleiner Apfel
  • 1 Zwiebel
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1 Chilischote (Größe nach Schärfegrad)
  • 100 g Tomatenmark
  • 2 EL Currypulver
  • 1 EL Paprika (edelsüß)
  • 2 EL Honig
  • 1 EL weißen Balsamicoessig
  • Salz
  • ¼ l Apfelsaft
  • Öl zum Braten

Der Becher, der im Video verwendet wird, hat eine Füllmenge von 700 ml und passt genau zu den oben genannten Fleischmengen. Wer keinen Becher verwenden will, legt ein ausreichend großes Stück Frischhaltefolie auf eine Geschirrtuch und dann darauf die Brätmasse. Dann wird sie in die Plastefolie eingerollt und wie ein Bonbon fest verschnürrt. Zur Erhöhung der Stabilität wird anschließend alles mit dem Geschirrtuch umwickelt und auch ähnlich eingepackt. Andere Gefäßformen sind theoretisch auch denkbar. Es gibt auch Rezepte, in der eine solche Masse in normaler Wurstform einfach in sehr heißes, aber nicht kochendes Wasser zum gar ziehen gepackt wird. Die einfachste Möglichkeit ist natürlich, sich vom Fleischer seines Vertrauens einen Kunstdarm zu holen und den dann zu füllen. 😉

Diese Folge  EiTV hat einen Vorgeschichte, die jetzt nicht nochmal erzählt werden soll, es sei aber auf diese und diese Seite verwiesen.

2

... oder auch (auf deutsch): "Nimm das, Schachtelwirt!"

... oder auch (seriös): "Abgedreht - EiTV No. 19"

Der Dreh ist vollbracht. Jetzt noch die Postproduktion und dann geben wir's den einfallslosen Pinseln. Ein Weltkonzern, nicht unbedingt für seine kulinarischen Spitzenleistungen bekannt, aber doch immerhin einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Vertreter diverser Kultprodukte und Basis einer Generationen prägenden Esskultur, bringt etwas mit einer Currywurst heraus.

Wer erinnert sich nicht an den Almgaudi, Die Vorlageder sogar Röstis mit auf das Hamburgerbrötchen brachte, oder den Nürnbergerburger, der drei Bratwürstel mit einer Spur Sauerkraut und einem Klecks Senf zwischen zwei - zugegebenen aufgeblasenen - Wattebrötchenhälften presste. Aber dann die große Pleite: Currywurst. Eine (entgegen der in der Werbung zu sehenden) kaum zu einem Drittel gefüllten Pappschachtel mit einer mundgerecht zerteilten Wurst, überzogen mit einer Soße und begleitet von einem Currypulvertütchen (die "scharfe" Variante darf zu recht in Anführungszeichen geschrieben werden) und einem für den Laden unüblichen Brötchen.

Kreativität gleich Null, Originalität gleich Null, Überraschungseffekt enttäuschend. Dabei ist es doch so einfach.

Currywurstburger

Bevor ich ihn richtig zusammengesetzt habe, habe ich die Schichten mal versetzt angeordnet:

Currywurstburger

Und von der Seite:

Currywurstburger

Was sehen wir? Oben und unten natürlich das angetoastete Hamburgerbrötchen, auf der unteren Hälfte ein Klecks Currysoße, dazu eine Scheibe eines gebratenen, mit Curry gewürzten, weil selbst gemachten Bratwurstbrätling, darüber nochmal einen Klecks Currysoße und abgedeckt mit dem Brötchendeckel.

Es ist doch so einfach! Wieso geht sowas nicht beim Profi? Wie es genau geht, dass seht ihr dann im Video, sobald es fertig ist.

Vielen Dank übrigens in diesem Zusammenhang an Sten, einem Fleischer und Blogger aus der Leipziger Ecke, genauer: aus Brandis. Von ihm habe ich den Tipp, wie man überhaupt Bratwurstbrät macht. Wobei ich mich nicht so ganz an sein Rezept gehalten habe. Also, liebe Fleischerkollegen, wenn ihr später das Video seht und darin sind Fehler, die sind dann von mir. 😉

3

Ohne zu viel verraten zu wollen: Die schöpferische Pause ist vorbei, die Zeit hat eine neue Rezeptidee geboren und nun wird alles auf EiTV-Planung umgebaut. Wenn man sich überlegt, welch ein Aufwand allein für die Idee nötig war, ist die lange Pause vielleicht nicht erklärt, aber begründet. 😉

Was kam alles zusammen: Ein abgehalfterter Komiker in einer Werbung, ein Erwerb des beworbenen Produktes, eine große Enttäuschung darüber, weil dieses in keinster Weise den Erwartungen entsprach, eine Erinnerung an einen Grillabend im Ferienlager "Klim Woroschilow" bei Templin und ein kleiner Mailwechsel mit einem ambitionierten Fleischer.

Nun gilt es, das Gericht genau zu planen, die Rezepte auf Umsetzbarkeit abzuklopfen, evtl. auch eine Kleinigkeit auszuprobieren, die Einkaufsliste zu entwerfen und den Drehplan zu schreiben. Dann wird gedreht, vertont, geschnitten und ins Netz gestellt. Und ihr dürft auf die originelle Idee gespannt sein.

Wie weit würde ein Convenience-Aufwärmer gehen, um seinen Gästen zu verschleiern, dass seine Küche nur ein Durchlauferhitzer und Anrichter ist, aber dort nicht wirklich gekocht wird? Bei einem nicht mehr existierenden griechischen Restaurant mit angeschlossenem Pizzaservice (oder umgekehrt) aus Neubrandenburgs weiterem Umfeld gab man sich nicht viel Mühe dabei. Naive Gäste mochten das "Kling" aus der Küche für ein Kellnerrufsignal halten, was es letztendlich im Nebenberuf auch war, aber Gäste mit Blick in die Küche bemerkten schnell, dass es doch nur das Ende des Assiettenaufwärmens signalisierte. Aber das soll eigentlich gar nicht das Thema sein.

Wenn aus der Küche hämmernde, beim Aufschlag leicht gedämpfte Geräusche kommen, dann darf man sicher sein, dass die bestellten Schnitzel, seien sie vom Kalb oder vom Schwein, frisch zubereitet werden. Die ebenfalls für eine Herstellung aus frischen Zutaten sprechende nötige Zeit wird mit einem feinen Gruß aus der Küche überbrückt, der sich in Form einer kleinen Hummersuppe in einem Schälchen auf dem Tisch materialisierte.

Ernährungsexperten empfehlen bei Speisenfolgen mit grünem Salat, diesen vor den anderen Gängen zu essen. Das hat verschiedene Vorteile. Hat man gelernt, mit dem Essen aufzuhören, wenn man satt ist - und nicht zwangsweise seinen Teller leer isst -, so füllt das Grünzeug erfreulich kalorienarm den Magen, so dass von der nachfolgenden Currywurst mit Twistern nicht mehr ganz so viel gegessen wird. Kommt es erst zum Ende der Mahlzeit zum Verzehr, entfällt der Effekt. Außerdem welkt der Salat dann unnötig lange im Verdauungsapparat, was unangenehm sein könnte. Auch aus kulinarischen Gründen ist der gesunde Erstverzehr anzuraten, kommen die feinen Aromen des Dressings nicht gegen die Currysoßengeschmacksbombe an.

Außer den schon erwähnten Twistern (frittierte Kartoffelschlangen) kamen augenscheinlich selbstgemachte Bratkartoffeln und ein bunter Kartoffelsalat aus kleinen französischen Kartoffeln mit lauwarmem Sauerrahmdressing mit Tomaten und Rucola auf die Teller. Meine Vorliebe für die Rauke ist bekannterweise streng limitiert, in der vorgelegten Varianten kann ich mir aber durchaus vorstellen, öfter dieses Modekraut zu essen. Das seinen Namen verdienende Wiener Schnitzel sowie das ebenfalls schon aus der Küche gehörte Riesenschnitzel in einer Panade aus geschredderten Salzstangen u. ä. (interessante Idee!) waren lecker, logistische Probleme brachten sie aber mehr-, dafür kleinteilig auf den Teller.

Für das, was noch zu sagen ist, und was man ins Gästebuch schreiben könnte, sei - in Teilen - der Abspann einer bekannten Fernsehserie zitiert:
Wer hat an der Uhr gedreht?
Ist es wirklich schon so spät?
Stimmt es, dass es sein muss:
Ist für heute wirklich Schluss?

Heute ist nicht alle Tage,
ich komm wieder, keine Frage!

Die Tageskarte ist allerdings immer wieder eine Überraschung wert, vorher informieren ist nicht. Das liegt im wesentlichen daran, dass im Internetangebot unter www.berlin-nb.de die Menükarte am 04.08.2009 abgelaufen ist ...

1

Wie bekommt man zwei Themen in einen Beitrag, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben? Einfachste Lösung: Man macht zwei Beiträge draus. Oder man konstruiert einen Zusammenhang, den es vielleicht gar nicht gibt. Wobei es im konkreten Fall nicht am Zusammenhang scheitern sollte, fanden doch die Themen auslösenden Ereignisse völlig unkonstruiert am gleichen Ort statt. Außerdem wurden ein paar wesentliche Aspekte, um die es hier eigentlich immer mal wieder geht, auch noch schwungvoll miteinander kombiniert: Genüsse für Zunge und Magen, Ohr und Kopf.

Wäre es mit dem Beginn um 20:30 Uhr nicht etwas früh dafür, könnte man das "Stadttheater" von Silvio F. Witt, bekannt aus Presse, Neubrandenburg und Internet-TV, eine Late-Night-Show nennen, wies doch die aktuelle Ausgabe hinreichend viele Elemente bekannter Vorbilder aus. Aber natürlich wird nicht einfach so aus dem "richtigen" Fernsehen abgekupfert, etwas anders sollte man schon machen. Nach Warm Up und kurzer Anfangsconférence kam gleich der Gast auf die Bühne, Zeitdruck durch später nicht mehr fahrende Züge vorschiebend. Der kommentierte Monatsrückblick folgte dann nach dessen Aufbruch. Ebenfalls vorhanden: eine Band; beim "Stadttheater" ein Klavierspieler mit Helmut-Zerlett-Syndrom.

Manchmal ist man doch sehr erstaunt, was so lustiges innerhalb eines Monats in Neubrandenburg passiert. Sicher, vieles war nicht von Natur aus heiter, aber mit Silvio F. Witts Blickwinkel unter Ausnutzung der Übermittlung und Widerspiegelung durch die hiesige Presse kam der unfreiwillige Humor doch zutage. Von irgendwoher kam der Gedankenblitz eines auf die Bühne gebrachten Neubrandenblogs, wenngleich die Kommentare - man möchte sagen: erfreulicherweise - dünn gesät waren, gab es doch aber einige hiesiger Blogger und Blogkommentatoren im Publikum.

Übrigens kann man im "berlin" nicht nur Kultur sondern durchaus auch kulinarisches genießen. Wenn man die Speisekarte in der Hand für eher übersichtlich hält, vor allem, wenn man sich auf die Nahrungsaufnahme konzentriert, dann hat man die große Wandtafel übersehen, auf der die Tagesgerichte zur Auswahl stehen. Angefangen bei einer typisch (b/B)erliner Speise wie Currywurst - natürlich edel, aber dadurch leider ohne Pappteller - über Schnitzelgerichte bis zu Dorade und Maispoularde reicht das Menü, dass eine ausgewogene Mischung aus Qualität, Ambiente und Preis bietet. Die Anzahl der Gerichte auf der Wandtafel verspricht wechselnde kulinarische Genüsse, so dass sich auch ein wiederholter Besuch lohnen könnte.

Apropos: Das nächste "Stadttheater" mit Silvio F. Witt und Band findet am 12. Mai 2010 am gleichen Ort statt. Der 1. und 2. Teil sind u. a. auf Youtube zu sehen. Und wer nebenher versucht hat, nach dem Helmut-Zerlett-Syndrom zu googlen und es nicht gefunden hat, dem sei es erläutert: guter Musiker, aber als Sidekick nicht geeignet. Letzterer wäre aber durchaus eine überlegenswerte Idee. Er muss ja nicht unbedingt mit auf der (kleinen) Bühne sitzen.