In der Adventszeit und und an Weihnachten sitzt das Geld meist etwas lockerer. Das wissen natürlich auch diverse gemeinnützige Hilfe-Vereine und die Spenden fließen etwas zahlreicher in gute Richtungen. Auch im Fernsehen wird fleißig Geld gesammelt und Millionen kommen für einen guten Zweck zusammen. So mancher Promi lässt sich verpflichten, sein Gesicht für die gute Sache in die Kamera zu halten.
Aber ein Schicksal scheint an den Spendenwilligen vorbei zu gehen: Das Schicksal von Alfons. Einst ein bekannter und gefeierter Fernsehkoch ist er zur Zeit gezwungen, Werbung für fertige Fonds zweifelhafter Qualität zu machen. Dabei ist mir sein Absturz gar nicht aufgefallen, habe ich ihn nicht neulich noch bei "Lanz kocht" gesehen?
Dabei kommen die Fonds noch gut daher: französisch klingender Name, mit Herrn Schuhbeck ein bekannter Name, der sie empfiehlt, alles im Glas (positives Image), ... alles so, als würde der Meister sie in seiner Küche wenn schon nicht selber zubereiten so doch verwenden. Die Zutatenliste spricht aber wieder Bände, es lohnt sich, sie noch im Laden zu lesen, man spart recht viel Geld dabei, da die Fonds nicht zu den preiswertesten gehören. Wasser als Hauptzutat bei einem Fond leuchtet ja vielleicht noch ein, aber Kochsalz als zweithäufigste Zutat? Dazu Worte wie Aroma und Rindfleischextrakt. Letzteres lasse ich mir in einem Rinderfond noch gefallen, aber in einem Hühner- oder Fischfond? Auf dem Etikett findet sich auch noch der Hinweis, dass keine geschmacksverstärkenden Zusatzstoffe benutzt werden. Natriumglutamat (Hauptverdächtiger mit dieser Eigenschaft) findet sich auch tatsächlich nicht in der Brühe, aber Hefeextrakt. Klingt irgendwie natürlich. Empfindlichen Genießern empfehle ich nicht den dazugehörigen Wikipedia-Artikel zu lesen. Ein kurzes Zitat daraus: "Hefeextrakte sind auch eine primäre Quelle für Mononatriumglutamat". Bäh.
Im Fischfond, dass sei der Vollständigkeit erwähnt, ist übrigens auch Fisch drin. Ganze 0,6%, oder umgerechnet 1 bis 2 Gramm. Deswegen befindet sich in der Zutatenliste ja auch das Wort "Aroma".
Wenn also ein ehemaliger Fernsehkoch schon für so eine Plörre Werbung machen muss, muss es ihm sehr schlecht gehen. Bittet spendet also für Alfons Schuhbeck. Bei den momentan grassierenden Datenschutzskandalen mit öffentlich zugänglichen Telefon- und Kontonummern dürfte es ja nicht schwer sein, seine Kontodaten zu bekommen.