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Entspanne dich, lass das Steuer los, trudle durch die Welt, sie ist so schön.
Kurt Tucholsky, dt. Journalist u. Schriftsteller, schrieb u.a. unter den Pseudonymen 'Kasper Hauser', 'Ignaz Wrobel', 'Theobald Tiger', 'Peter Panter', 1890 - 1935

Gesundheit und Verstand sind die zwei großen Gaben des Lebens.
Menander, Menandros, griech. Dichter, 342 - 292 v.Chr.

Aschenhaufen haben es gern, wenn man sie für erloschene Vulkane hält.
Wieslaw Brudzinski, poln. Aphoristiker, geb. 1920

Man muß oft erst den falschen Weg gehen, um den richtigen zu finden.
Friedrich Löchner, dt. Pädagoge, geb. 1915

Die Regierung ist hauptsächlich eine kostspielige Organisation, die sich mit Übeltätern abgibt und die Leute besteuert, die sich ordentlich aufführen. Für die anständigen Menschen tut die Regierung ziemlich wenig - abgesehen davon, dass sie sie ärgert.
Edgar Watson Howe, US-amerik. Redakteur, Journalist und Schriftsteller

Liebe zur Natur ist die einzige Liebe, die menschliche Hoffnungen nicht enttäuscht.
Honoré de Balzac, frz. Schriftsteller, 1799 - 1850

Deutsche Männer sind die einzigen auf der Welt, die über ein Dutzend nackte Frauen hinwegsteigen würden, um zu einer Flasche Bier zu kommen.
Anonym

Wer nichts riskiert, kann nicht einmal scheitern.
Reinhold Messner, ital. Alpinist, 1978 Erstbesteigung des Mount Everest ohne Sauerstoffgerät, geb. 1944

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Osso Bucco, Ossobuco oder wie das auch immer noch geschrieben werden kann, ist ein italienisches Schmorgericht, bei dem in dicke Scheiben geschnittene Kalbshaxen im Ofen gegart wird. Dabei heißt Ossobuco eigentlich nur Knochen mit Loch, was sich auf den zentralen Knochen einer solchen Beinscheibe bezieht.

Da es nicht einfach ist, Kalbsbeinscheiben zu bekommen, habe ich die rustikale Version mit Rinderbeinscheibe probiert, die auch sehr lecker ist. Dazu kaufe man sich eine möglichst dicke Beinscheibe vom Rind (wird ansonsten gern für Suppen benutzt). Drei Zentimeter hoch sollte sie schon sein. Dazu ein Suppenbund mit Sellerie, Möhre, Lauch, eine Zwiebel, Tomatenmark, ein Schuss Rotwein, Wasser oder Brühe, Salz, Pfeffer.

Sellerie, Möhre, Lauch und Zwiebel werden fein gewürfelt. Die Beinscheibe kommt zum Anbraten in eine hinreichend große, aber nicht zu große, stark aufgeheizte Pfanne, in die etwas hitzebeständiges Öl gegeben wurde. Idealerweise gibt es zur Pfanne einen Deckel und beides ist backofenfest. Ist die eine Seite des Fleisches in Ruhe und schön angebräunt, wird es umgedreht und ebenfalls gut gebräunt. Anschließend wird es aus der Pfanne geholt und dann das Gemüse und das Tomatenmark in den Bratresten angebraten. Alles wird mit Rotwein abgelöscht, mit Salz und Pfeffer gewürzt und das Fleisch wieder raufgelegt. Mit der anderen Flüssigkeit wird soweit aufgegossen, dass es fast bedeckt ist.

Der Ofen sollte jetzt bereits auf ca. 150°C vorgeheizt sein. Es kommt der Deckel auf die Pfanne und alles zusammen in den Ofen. Nun heißt es warten, immer mal wieder kontrollieren und ggf. mit Flüssigkeit aufgießen. Sobald das Fleisch vom Knochen fällt und es so weich ist, dass man es mit dem Löffel essen könnte, ist es fertig. Das kann zweieinhalb bis 3 Stunden dauern.

Das Fleisch wird aus der Pfanne geholt und warm gestellt. Die Gemüse- und Flüssigkeitsreste werden pürierend zu einer Soße verarbeitet und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Dazu passen breite Bandnudeln oder, wenn man die Soße etwas dickflüssiger lässt, auch Kartoffelbrei. Zum Essen sollte ein Löffel reichen. Apropos Löffel: Die besondere Delikatesse ist das Knochenmark aus der Beinscheibe ... mmh.

Gedankensplitter, die es (bisher) noch nicht in die Langform eines Blogbeitrages geschafft haben (01/2010):

  • Wenn die Wirtschaft sich rechnen muss, spielen Menschen keine Rolle (Hans-Georg Pölitz).
  • Politik hat den Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
  • Was muss man tun, um in einer Gaststätte mit Convenience-Essen halbwegs gut zu essen? Hingehen, wenn die Küche mangels Gästen Feierabend gemacht hat, laut Plan aber noch warmes Essen gereicht wird. Es bleibt zwar trotzdem vorbereitetes Essen, aber es ist sehr frisch zubereitet. Wenigstens etwas. 😉
  • Warum findet die Blogsuche (von Google) weniger Blogs zu einem bestimmten Schlagwort als die normale Suche?
  • Vegetarier/Veganer sind die wahren Tierquäler. Sie erlösen die Tiere nicht aus ihrem Leid. Außerdem bleiben die nicht verzehrten Tiere unter ihren erbärmlichen Bedingungen länger am Leben.
  • Warum wird eigentlich gegen die Verwendung von Pelzen zur Bekleidung protestiert, aber nicht gegen die Verwendung von Leder? (Antwort von Vince Ebert: Weil man gegen ein Kaffeekränzchen alter Damen besser kämpfen kann als gegen eine Horde Rocker.)
  • Mal eine Idee für einen ganz neuen Blog: Klassiker der deutschen Fernsehunterhaltung und Gründe, weswegen man sie nicht kennt.
  • Ich bin mit dem Internet aufgewachsen. So, wie sich das Netz verbreitet hat, bin auch ich immer breiter geworden.

Wenn Männer sich mit ihren Kopf beschäftigen, nennen sie das "denken". Wenn Frauen sich mit ihren Kopf beschäftigen, heißt das "frisieren".
Anna Magnani, ital. Schauspielerin, ('Die tätowierte Rose'), Oscar-Preisträgerin, 1908 - 1973

Mach andern Freude! Du wirst erfahren, wie sehr "Freude machen" erfreut.
Friedrich Theodor Vischer, dt. Philosoph, 1807 - 1887

Es gibt schweigsame Menschen, die interessanter sind, als die besten Redner.
Benjamin Disraeli, brit. Premierminister u. Schriftsteller, 1804 - 1881

Ein glücklicher Mensch ist zu zufrieden mit der Gegenwart, um sich viele Gedanken über die Zukunft zu machen.
Albert Einstein, dt.-amerikan. Physiker, 1921 Nobelpreis für Physik, 1879 - 1955

Die Dinge sind gar nicht so, wie die Sprache sie umschreibt.
Bruno Ziegler, dt. Autor u. Künstler

Ich glaube an das Gute im Menschen, sowie ich an den Frühling glaube, wenn ich die Weidenkätzchen blühen sehe.
Phil Bosmans, belg. Ordenspriester, Telefonseelsorger u. Schriftsteller, geb. 1922

Nichts vergoldet die Vergangenheit so sehr wie ein schlechtes Gedächtnis.
John Steinbeck, John Ernst Steinbeck, amerikan. Schriftsteller, 1962 Nobelpreis für Literatur, 1902 - 1968

Wer begonnen hat, der hat schon halb vollendet.
Horaz, Quintus Horatius Flaccus, röm. Lyriker, 65 - 8 v.Chr.

Was der Schlaf für den Körper, ist die Freude für das Gemüt: Zufuhr neuer Lebenskraft.
Rudolf von Ihering, dt. Rechtswissenschaftler, 1818 - 1892

Das Schneckentempo ist das normale Tempo jeder Demokratie.
Helmut Schmidt, 5. Bundeskanzler der BRD, geb. 1918

Der Mensch ist das einzige Wesen, das im Fliegen eine warme Mahlzeit zu sich nehmen kann.
Loriot

Die glücklichste Ehe wäre die Verbindung zwischen einem tauben Mann und einer blinden Frau.
Rowan Atkinson

Der Erfolg besteht manchmal in der Kunst, das für sich zu behalten, was man nicht weiß.
Peter Ustinov

Das Zeitgefühl hängt eindeutig davon ab, auf welcher Seite der Klotür man sich befindet.
Vince Ebert

Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst du im Heute von neuem beginnen.
aus China

Mach andern Freude! Du wirst erfahren, wie sehr "Freude machen" erfreut.
Friedrich Theodor Vischer, dt. Philosoph, 1807 - 1887

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Was erwartet man eigentlich, wenn das Mittag 1,25 € plus 10 Minuten Mikrowelle kostet? Vermutlich zu viel, vor allem, wenn man auf die Verpackung guckt. Da sah das Gericht aber noch recht ansprechend aus: Kartoffelauflauf mit Spinat. Er kann so lecker sein. Kann. Nicht muss.

Man schneidet festkochende und gegarte Kartoffeln in Scheiben, schichtet sie abwechselnd mit abgetropftem Spinat, der mit ein wenig Sahne oder Mozzarella vermischt wurde, mehrfach übereinander in eine gute ausgebutterte Auflaufform, hobelt schlussendlich etwas Käse darüber und backt es im Ofen, bis sich oben eine wohlschmeckende, gut gebräunte Kruste bildet.

Ich will nicht bestreiten, dass sich die Kruste bei diesem Fertiggericht auch gebildet hätte, wenn ich den "Auflauf" im Ofen zubereitet hätte, und nicht in der mangels seiner Existenz genutzen Mikrowelle. Aber laut Packung geht das ja auch. Die Zubereitungsvorschrift wurde strikt eingehalten, der Ablauf genaustens überwacht (Essen bei der Erwärmung in der Mikrowelle zuzusehen ist genauso spannend, wie Farbe beim Trocknen zuzugucken). Ich habe dem Gericht sogar noch eine Minute mehr gegeben, als auf der Packung; wirklich erwärmt war es stellenweise nicht, an anderen Orten verbrannte ich mir (trotz des für einen "Auflauf" eher ungewöhnliche Umrühren) fast die Zunge. Das Umrühren gab dem "Essen" zwar das Aussehen von schon mal gegessenem, damit sah es aber besser aus als vorher.

Natürlich gab es auf der Verpackung auch die immer wieder gern gemachte Verbrauchertäuschung mit der Geschmacksverstärkerfreiheit. Sie ist zwar gesetzlich erlaubt, das heißt aber auch, dass man Hefeextrakt ruhig als den Glutamatträger (und damit Geschmacksverstärker) bezeichnen kann, der es ist. Außerdem besteht ein Auflauf, aber das nur nebenbei, immer aus mehreren Schichten. Das, was sich in der Pappassiette befand, war eher ein Gratin. Nur sind diese Begriffe auch nicht standardisiert. Ich weiß nun, dass ich dieses "Essen" nicht noch einmal zum mir nehme. Der Hersteller könnte ja etwas bessere Zutaten verwenden und den Preis gern um 32% steigern. Für 1,65 € kriegt man sicher was besseres hin.

Aber was erwartet man schon für 1,25 € ... Nicht. Nicht mal was "vernünftiges".

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Katja Ebstein, bei Alfred Biolek eine thailändische Suppe "Tom Yam Gung" kochend, philosophiert mit ihm über die Ernährungsmöglichkeiten in Fernost, wenn man viel unterwegs ist. Vor allem bemängelt sie, dass es schwierig ist, etwas ohne Glutamat zu bekommen.

Die Gemüsebrühe, die sie laut Rezept als Basis für ihre Suppe nimmt, kam aber aus dem Glas mit der gekörnten Brühe, mithin Glutamatquelle Nr. 1 in deutschen Küchen.

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Irgendwann, als ich mich entschloss, die Kategorie "Essen (öffentlich)" einzurichten, nahm ich mir vor, über jeden Besuch einer Gaststätte, eines Restaurants, eines Bistros o. ä. auch einen Artikel zu schreiben. Nichts ist doch schöner, seinen Essfrust abzuarbeiten oder jemanden über allen Klee zu loben. Aber manchmal stellt sich diese Aufgabe als nicht einfach zu erledigen heraus.

Freunde luden mich zu einem kleinen Winterausflug auf Deutschlands sonnenreichste Insel ein: Usedom. In Trassenheide angekommen, enterten wir erstmal das erstbeste Restaurant, dass einen vernünftigen Eindruck machte. Es wurde das Restaurant im Strandhotel "Sanddorn", dass uns am frühen Nachmittag mit einem gut abhangenen Duft von Bratfisch empfing. Daneben fanden sich aber noch fleischliche wie vegetarische Gerichte auf der Karte. Highlights fehlten. Das Wort, was mir bei den Gerichten, der Einrichtung, den Preisen und allem durch den Kopf ging, ist: vernünftig.

Fangen wir mit dem Ende an: Der Cappuccino kam schnell und schmeckte. Der gebratene Rotbarsch und der gleichartig zubereitete Zander waren lecker, die Beilagen knackig (Krautsalat), das Fritieröl für die Kroketten relativ frisch, was ein gewisses Aroma vermissen ließ. Die Bratkartoffeln kann man empfehlen, ertranken sie doch nicht im Fett. Der Tunfischsalat sah auch lecker aus, allerdings habe ich ein sehr indifferentes Verhältnis zu diesem Tier, wenn es nicht frisch zubereitet wird.

Das junge Küchen- und Serviceteam brachte handwerklich gut gemachte Speise auf dem Tisch. Die große Cola als Begleitung sprach darüber, dass ich nicht der erste war, die von ihr trank, allerdings hat der Vorgänger das Restaurant schon vor einiger Zeit wieder verlassen. Kräutertee und Hefeweizen entsprachen den Erwartungen.

Manchmal frage ich mich, wie die Kommunikation zwischen Kellner und Koch funktioniert. Gehen in die Küche noch andere Infos als die Bestellung? So schien es in unserer Runde eine Verbindung zwischen dem Körperbau und der Menge der Sättigungsbeilagen zu geben. Allerdings gibt es dort keine. So ging ein Teil meiner Beilage wieder zurück in die Küche, der schlankste Gast ging hungrig vom Tisch weg. Oder lag es daran, dass man Kroketten besser abzählen kann als Bratkartoffeln? Aus dem gleichen Grund sind ja auch Rühreier preiswerter als Spiegeleier.

Wenn alles vernünftiger Durchschnitt ist, ist es schwer, sich irgendwo dran aufzuhängen und darüber zu schreiben. Dafür fand ich dann wohl doch eine Menge Worte, auch wenn es überall nur über Kleinigkeiten geht.

Gesundheit bekommt man nicht im Handel, sondern durch den Lebenswandel.
Dr. Sebastian Kneipp, dt. Mediziner u. Theologe, Entwickler u. Namensgeber des 'Kneipp-Verfahren', 1821 - 1897

Die meisten reisen nur, um wieder heimzukehren.
Michel de Montaigne, Michel Eyquem de Montaigne, frz. Philosoph u. Essayist, 1533 - 1592

Die Idee der Lüge war wohl der Ursprung der Sprache.
Bruno Ziegler, dt. Autor u. Künstler

Alles, was wir tun, hat eine Folge.
Johann Peter Eckermann, dt. Bibliothekar u. Schriftsteller, 1792 - 1854

Manche Arbeiten muß man Dutzende Male verschieben, bevor man sie endgültig vergisst.
Anonym

Ich glaube, dass die Ungeduld, mit der man seinem Ziele zueilt, die Klippe ist, an der gerade oft die besten Menschen scheitern.
Friedrich Hölderlin, Johann Christian Friedrich Hölderlin, dt. Schriftsteller, 1770 - 1843

Heiterkeit ist die Mutter der glücklichen Einfälle.
Luc de Vauvenargues, Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues, frz. Schriftsteller, 1715 - 1747

Hohe Bildung kann man dadurch beweisen, dass man die kompliziertesten Dinge auf einfache Art zu erläutern versteht.
George Bernard Shaw