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Was kann man eigentlich machen, wenn man beim Gulaschkochen (ohne Kanone) Rosenpaprika mit edelsüßem Paprika verwechselt? Eine Idee wäre ja, ein Milchprodukt (Sahne, Käse, ...) einzuarbeiten, dann sollte die Schärfe etwas gemiledert werden.

Geht es aber auch anders? Über Tipps diesbezüglich wäre ich recht dankbar.

Nichts geht bei der Behandlung von Erkältungskrankheiten über eine gute, frische, selbst gekochte Hühnersuppe. Das dauert zwar immer ein wenig, macht aber außer Zeit wenig Aufwand. Merke den grundsätzlichen Kochspruch: Gutes Ausgangsmaterial bringt gute Ergebnis. 

Hier deswegen also mein Hühnersuppenrezept.

Die Zutaten

1 Suppenhuhn
1 Bund Suppengrün (Sellerie, Möhren, Lauch, Selleriegrün, Petersilienwurzel so vorhanden ...)
1 große Gemüsezwiebel, oder mehrer kleine normale
Salz, Pfeffer, Lorbeerblatt

Das Huhn

Hier scheiden sich die Geister, was zu nehmen ist. Ich empfehle ein möglichst frisches Suppenhuhn mit mindestens 1,5 kg. Wer viel Zeit hat und auf das Fleisch zum Essen nicht sehr viel Wert legt, greift auf eine "verdiente Legehenne des Volkes" zurück. Die habe ich als halbes "Frikasse-Huhn" mit ca. 1,6 kg in einigen Supermärkten entdeckt. Wer schnell ein befriedigendes Ergebnis haben möchte, kann sich auch mit einem Brathähnchen versuchen, aber auch hier gilt: mindestens 1,5 kg. 
Natürlich sind auch die Tiefkühl-Suppenhühner nutzbar. Die habe ich mit 1,1 kg, 1,3 kg, 1,6 kg und 2,6 kg gefunden. Leider sind die 1,6er meist vergriffen. Die 2,6er habe ich noch nicht probiert, sooooo viel Brühe brauchte ich dann doch nicht. Aber wer eine Tiefkühltruhe hat, kann die gesiebte Suppe für andere Anwendungen portionsweise einfrieren. Das TK-Huhn muss natürlich zur weiteren Zubereitung im Kühlschrank meist mindestens einen Tag auftauen. 

Die Zubereitung

Ich zerteile das Huhn meist grob in die Keulen und die Brust mit Flügel. Sollte das Huhn zu fett sein, kann man gleich etwas davon abschneiden. Aber nicht alles! Im Hühnerfett steckt ein Teil der Heilwirkung. Dann putze ich das Huhn, entferne ggf. Federreste und lege es auf den Boden einen hinreichend großen Topfes. Wenn ich eine "verdiente Legehenne" habe, überschütte ich sie gut mit kaltem Wasser. Sie muss mindestens bedeckt sein. Bei einem Brathähnchen schnibbel ich auch gleich die Wurzelgemüse und die Zwiebel grob mit rein, was ich bei der Legehenne erst später mache, da sie länger braucht. Gemüse und Huhn sollten mindestens mit Wasser bedeckt sein. 
Außerdem kommen auch noch die Gewürze in den Topf. Soll die Hühnerbrühe nicht nur zum direkten Verzehr, sondern auch für andere Suppen, Soßen Risotto usw. verwendet werden, bin ich vorsichtig mit dem Salzen (im Zweifel erstmal ganz weglassen), ansonsten nach Gusto. 
Dann ordentlich Feuer unterm Topf, bis es kocht. Dann das Feuer wieder kleiner drehen, so dass es im Topf nur noch leicht simmert, es macht auch nichts, wenn es eine Zeitlang gar nicht mehr kocht, aber heiß sollte es bleiben.  Kommen bei der "verdienten Legehenne" die Gemüse später dazu, sollte man nach dem Einwerfen alles einmal aufkochen lassen. 

Die Kochzeit

Hier gebe ich keine konkrete Zahl an. Erlebt habe ich Zeiten von anderthalb bis 4 Stunden, erstes beim Brathähnchen, letzteres bei der "verdienten Legehenne". Der aufmerksame Koch sollte eben immer mal gucken, ob sich das Fleisch anfängt vom Knochen zu lösen. Sollte das irgendwann passieren, muss man sich entscheiden, was man weiter mit der Brühe anfangen will.

Varianten und Nachbereitung

Will ich die Brühe einfach nur essen, nehme ich das Fleisch raus, zerteile die Brust in mundgerechte Häppchen und werfe sie wieder in die Brühe, die Keule esse ich meist so (könnte sie aber auch zerteilen und wieder in die Brühe tun). Dann fülle ich mir die Portion, die ich essen will, in einen separaten Topf, werfe sehr al dente gekochte Nudeln hinein (Sternchen, Muscheln, Suppennudeln o. ä.) und lasse sie gar ziehen. 
Für die weitere Verwendung bei anderen Zubereitungen gieße ich die Brühe durch ein Sieb und friere sie portionsweise ein.
Solle die Brühe doch zu fettig geworden sein, empfehle ich vor allem im Winter eine kleine Expedition auf den Balkon. Wenn die Brühe richtig ausgekühlt ist (und vielleicht auch ein wenig angefroren) kann man wunderbar das Fett oben von der Brühe absammeln. Aber bitte nicht alles runter nehmen, denkt an die Heilwirkung!

Und dann, guten Appetit.

P.S.: Wenn ihr die Brühe als Erkältungsmittel mehrere Tage hintereinander essen wollt, dann immer nur den Teil erwärmen, der gegessen wird. Der Rest sollte möglichst kalt stehen, da sie sonst schnell sauer werden kann.

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Heute gab es mal schnelles Mittag aus der Tüte. Aber auch das soll nicht ohne den Vorher-Nachher-Check abgehen. Das "Gebratene Nudeln Bami Goreng" hat "Chefkoch Ling-Leong Toong" als "typisch asiatisches Gericht" für mich "rezeptiert", so informiert mich die Rückseite der Tüte. Natürlich sind auch leckere Zutaten drin: Grüne Erbsen (hab ich gesehen!), Zwiebeln, Fungus Pilze, Karotten und Ananas (habe ich nicht gesehen). 

 

Tütensuppe Bami Goreng
Tütensuppe Bami Goreng

Die Zubereitung ist einfach und rührend. Letzteres sollte wohl schonend, aber doch schwungvoll erfolgen, immerhin sollen die Nudeln nicht ankleben, aber auch nicht auseinanderfallen. Zum vorgeschriebenen Anbraten habe ich den Pfanneninhalt erstmal an eine Seite geschoben, in die andere Seite das Öl geschüttet und dort erst erhitzen lassen, bevor ich es mit den Nudeln in Kontakt brachte. Ob es was gebracht habe, weil ich allerdings nicht. 

Kurz vor dem Essen sah es dann so aus: 

Gebratene Nudeln in der Pfanne
Gebratene Nudeln in der Pfanne

Ich habe schon gebratene Nudeln bei diversen Chinesen vom Bistro bis zum Restaurant gegessen, die Konsistent der Nudeln dort ist im allgemeinen besser, aber das liegt in der unterschiedlichen Art der Zubereitung. 

Fazit: Die Gebratenen Nudeln kann man mal essen. Aber einmal reicht auch.

Da kamen jetzt einige Sachen zusammen: Eine größere Ladung original italienischer Teigwaren, ein paar leicht überlagerte Tomaten und einige andere potenzielle Zutaten, die mal langsam aufgebraucht werden sollten. Außerdem gab es eine leichte erkältungspausebedingte Langeweile, die einer virenbekämpfungsbedingten Lethargie nachfolgte.

Es galt also, mal wieder den Kochlöffel und den Fotoapparat herauszuholen und zu sehen, was man damit alles anstellen kann. Das Vorher sah so aus:

Sugo á la Rumfort
Sugo á la Rumfort

Nicht auf dem Bild sind das Olivenöl zum Anbraten (vergessen, mit hinzustellen) und der Pulverpaprika rosenscharf und edelsüß (späterer Einfall beim Blick in den Gewürzschrank). Nicht wirklich eine Zutat, aber trotzdem mit auf dem Bild, ist eine meiner Pfannen. Eigentlich die beste, die ich habe. Die ist so kamerageil, die findet immer jemanden, der sie aufnimmt. Das mag im wesentlichen daran liegen, dass ich sie mal im Teleshopping erworben habe.

Die Zwiebel habe ich klein, aber nicht zu klein geschnitten, in der Pfanne mit dem Olivenöl angeschwitzt, mit Zucker (leicht karamellisieren lassen), den beiden Paprikas und dem Tomatenmark vermischt und weiter etwas schwitzen lassen. Dabei die Tomaten grob kleingeschnitten (s. u.) und mitschmoren gelassen. Nach und nach habe ich einen halben Liter des Gemüsesaftes dazugegossen, bis die Soße die richtige Konsistenz hatte. Dann zum Schluss alles mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wie lange man die Soße kocht, ist jedermann selber überlassen, sowohl kurz als auch lang gekocht hat sie ihren eigenen Charakter.

Zum Thema Tomaten ein kleiner Einschub. Wie verarbeitet man diese richtig? 2 Probleme gilt es zu beachten: 1. der Blütenansatz sollte weg und 2. die Schlusen sollten beim Essen nicht stören. Als Pragmatiker löse ich letzteres Problem gern, indem ich zum Schluss die Soße mit dem Pürierstab behandle. Dabei geht dann aber auch eine vielleicht gewollte Stückigkeit verloren. Das erste Problem löse ich beim Kleinschneiden der Tomate mit 3 Schnitten: Tomate mit dem Blütenansatz nach oben auf ein Brett legen, der erste Schnitt halbiert die Tomate kurz neben dem Ansatz, der zweite Schnitt halbiert dann die ansatzbehaftete Hälfte nochmals knapp neben diesem. Der dritte Schnitt letztendlich entfernt den Ansatz und alles ist schön.

Nachdem der Pürierstab gewirkt und alles ein wenig geköchelt hat, sieht das Ergebnis so aus:

Sugo fertig
Sugo fertig

Jetzt wird es in Gläser gefüllt und kalt gestellt. Das Nudelgericht gibt es erst morgen.  Mit auf dem Bild sind übrigens die zum ersten Fototermin nicht anwesenden Paprikas und der Mozzarella. Bei seiner Verwendung liegt wohl die große Kunst im Weglassen. Oder man gibt ihn grob gerissen oder geraspelt (dazu vorher einfrieren) zusammen mit ein paar Blättern Basilikum kurz vor dem Verspeisen mit auf den Teller.

Achso ... Muss ich die Rumfort-Methode noch erklären? Da ist eben einiges drin, was rum lag und fort musste.

Update I: Mittlerweile habe ich die Soße auf Nudeln, mit Mozarellawürfelchen, Basilikum und Crema di Balsamico gegessen. Lecker.

Essen ist fertig!
Essen ist fertig!

Das Würfeln des Mozzarellas ist übrigens ganz einfach, wenn man die Käsekugel vorher leicht anfriert (15 bis 30 Minuten). Wenn er richtig durchgefroren ist, kann man ihn auch grob raspeln. Vor dem Verzehr des Tellerinhaltes sollte man ihn aber gut durchrühren, damit der Käse leicht anschmilzt.

In loser Folge werde ich unter der Überschrift "vorher vs. nachher" kulinarisches aus meiner Küche vorstellen. Wobei zu dem Vergleich nicht nur selbstgemachte Gerichte auf dem Prüfstand stehen werden, sondern auch sogenannte Fertiggerichte, wobei hier das "vorher" die Verpackungsabbildung sein wird, das "nachher" das Produkt, was nach bestem Wissen und Können auf dem Teller angekommen ist.

Anfangen werde ich mit was selbst gemachtem: Rösti.

Rösti: die Zutaten
Rösti: die Zutaten

Geplant zur Verarbeitung waren: Kartoffeln (es müssen nicht die roten sein, aber die lagen rum), Rettiche, Salbei, Schnittlauch, Salz und Pfeffer. Kartoffeln und Rettiche wurden geraspelt, mit Salz, Pfeffer und außerdem einer Chili-Knoblauch-Mischung gewürzt. Der Salbei wird klein geschnitten und auch mit unter die Raspelmasse gegeben. Dann wird die Masse in einer beschichteten Pfanne mit Öl goldbraun gebraten. Hinterher sollte man die Rösti auf Küchenkrepp abtropfen lassen und mit ein paar Tomatenscheiben garnieren. Dazu passt auch ein Kräuterquark, Gewürzgürkchen oder ein Salat.

Die Rösti, garniert und knusprig
Die Rösti, garniert und knusprig

Lecker.

Manchmal gibt es ja richtig militante Fans bzw. Nichtfans von etwas. Militante Raucher, zum Beispiel, oder Nichtraucher, die jeden missionieren wollen. Bei den Vegetariern und Veganern hört man es ähnliches.

Aber es gibt auch hervor zu hebende Gegenbeispiele, die vor Toleranz nur so strotzen. So finde ich eben bei den Machern von "suite101.de - Das Netzwerk der Autoren" einen Artikel über Kartoffeln. Und da die Kartoffel an sich vegetarisch ist, findet sich der Artikel unter der passenden Subdomain: http://vegetarische-rezepte.suite101.de/article.cfm/einfache_gerichte_mit_kartoffeln

Salzkartoffeln werden als Rezept angeboten, auch Schmorkartoffeln mit Pilzen oder Kartoffelklößchen mit Pilzen. Toleranterweise finden sich aber auf der gleichen Seite auch Rezepte für Kartoffeln mit Leber und Kartoffeln mit Fleischfüllung.

Wie riefen doch die kulinarisch weiterentwickelten Franzosen so schön: Viva la tolerance ... Oder so ähnlich.

Und zusammen ergibt es Blumenkohl.  Sehr naturell und lecker auch als gehaltvolle Suppe, eben gekocht, gegessen und für lecker befunden:

Zutaten:

1 nicht zu großer Blumenkohl
1 rohe mittelgroße Kartoffel
1/3 l Milch
1/2 l Wasser
1 Teelöffel Salz 
Pfeffer 

Zubereitung

Den Blumenkohl entblättern, putzen und in Röschen auseinander nehmen. Dabei den Strunk nicht wegwerfen sondern möglichst röschennah abtrennen und dann klein hacken. Wasser mit Salz, Strunkgehacktem zum Kochen bringen, Milch dazu schütten und nach 5 Minuten Köchlzeit alles mit dem Mixstab pürieren. 
Blumenkohlröschen in den Sud legen und garen. Nebenbei die  Kartoffel putzen und, wenn der Kohl noch knackig ist, reiben und gleich in den Topf geben. Aufkochen lassen und binden lassen, ggf. nach Wunsch mit Soßenbinder, Mehlschwitze oder Stärke weiter abbinden bzw. weitere Kartoffel reinreiben. 

Mit Pfeffer abschmecken, fertig.

Verfeinert werden kann das Süppchen mit einem Stich Butter, etwas Muskatnuss, Sahne statt Milch (oder eine Mischung), usw.

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... und dann sehn wir weiter", so sang Camillo Felgen einmal so schön. Und es geht ja auch nichts über eine schöne Tasse Kaffee, wenn sie denn richtig zubereitet ist.

Aber dafür gibt es ja Maschinen. Womit ich jetzt nicht Filterkaffeemaschinen meine, deren Gebräu mit einem Kaffee eigentlich nicht mehr als den Namen gemeinsam hat. Aber wenn man wo hingeht, wo eine richtig gute Kaffeemaschine steht, die die Bohnen frisch mahlt, mit einem gewissen Druck in den Brühkammer presst und dann das kochend heiße Wasser auf das Kaffeemehl einwirken lässt, so dass sich auch noch eine Crema bildet, dann bekommt man etwas in die Tasse, was den Namen caffè verdient, wie die Italiener ihn benutzen.

Als nicht so großer Kaffeetrinker, der lieber einen Latte macchiato oder einen Cappuccino (den echten, nicht den pulverisierten) trinkt, ist man ja mit den guten Sachen manchmal etwas überfordert. So habe ich meinen wie oben beschriebenen caffè ein wenig mit Kaffeesahne und braunem Zucker verfälscht. Dafür, dass ich ihn nicht so akzeptiert habe, wie er war, hat er sich bitterlich gerächt und mir eine schlaflose Nacht beschert. Warum musste ich auch zwei Tassen dieses leckeren Gebräus trinken?!

P.S.: Zucker ist derjenige weiße bis bräunliche Stoff, der einen Kaffee bitter schmecken lässt, wenn man vergessen hat, ihn hinein zu tun.

Beim noch nicht ganz munteren, weil morgendlichen Verzehr eines Smoothies, der mir laut seines anglophilen Names Früchte für 2 Tage versprach, starre ich auf die Verpackung. Dabei wird mir wieder der "große Verbraucherbetrug" direkt vor Augen geführt: Vorn finde ich als Geschmacksrichtung "Kirsche • rote Traube" und laut Zutatenliste sind die jeweils wesentlichen flüssigen und festen Bestandteile Apfelsaft und Birnenstückchen (zusammen 46% des Inhaltes, die geschmacksnamen gebenden Teile kommen nur auf 29%).

Warum das ganze trotzdem nach Kirschen und Trauben schmeckte mag ja an der letzten Zutat der Liste gelegen haben: "natürliche Aromen". Aber das soll hier eigentlich gar nicht das Thema sein. Auch nicht die Diskussion über den Sinn oder Unsinn solcher Smoothies (nähere Infors hier, hier oder hier).

Es klebte auch das Logo der Aktion "5 am Tag" auf der Flasche und der HInweis, dass dieses 200-ml-Fläschchen schon für 2 der 5 Obst- und Gemüsemahlzeiten steht. Wenn das stimmt, würde mich mal interessieren, ob andere "Mahlzeiten" da auch mitzählen:

  • der abendliche Genuss eines Campari-Orange auf dem Balkon mit einem herrlichen Blick auf den Sonnenuntergang
  • Bloody Mary zählt ja dank seines Tomatensaft-Anteils wohl eher als Gemüsemahlzeit
  • beim Caipirinha ist der Limettenanteil wohl doch zu klein, um als Obstmahlzeit durchzugehen?
  • die Grüne Wiese zählt aber wieder: viel Orangensaft
  • Oder wie wäre es mit einem La Playa de Lima? Ohne Alkohol, dafür mit Maracujanektar.

Zählt sowas denn auch mit?

Stimmt eigentlich das Klischee, dass Hersteller/Vertreiber von Nahrungsmitteln ihre eigenen Produkte meist nicht selber essen oder trinken? Aus welchen Gründen auch immer. Vorstellen kann man sich da ja einiges. Zum einen (im guten) könnten sie sich ihre Produkte schnell übergegessen haben, zum anderen (im schlechten) wissen sie natürlich genau, was drin ist, und vielleicht essen sie sie deshalb nicht.

Den einen oder anderen Hersteller (im weiteren Sinne) würde ich aber gern mal darum bitten, dass er seine eigenen Produkte doch mal probiert. Dabei meine ich nicht, dass sie nicht schmecken könnten, im Gegenteil. So ein belegtes Baquette von Nordsee, ein Croque von Columbus Croques, ein Döner vom Stand um die Ecke oder das eine oder andere belegte große Brötchen aus einem Bäckereiimbiss (sei es nun De Mäkelbörger, Mecklenburger Backstuben, Kowalewski usw.) ist ja ganz lecker. Das Problem ist immer nur: Wie esse ich diese Sachen unfallfrei?

Einfach so "aus der Hand" geht im allgemeinen nicht! Da fragt man sich, was die Prouktentwickler sich dabei gedacht haben? Haben sie Geheimverträge mit Serviettenherstellern, Reinigungsfirmen oder Kieferchirugen? Und selbst mit Besteck ist es nicht einfach, für unterwegs gehts ja gar nicht.

Beispiel Döner. Wenn man da unterwegs irgendwo reinbeißt, kommt auf der anderen Seite die Soße raus und kleckert zumindest auf die Straße. Lösung: Schnell nach Hause und dann mit der Gabel erst einen Teil des Inneren essen, der Rest geht dann unfallfrei auch aus der Hand. Nur muss man wirklich schnell nach Haus, 99% aller Döner schmecken kalt nicht!

Beispiel Nordseebaquette. Sehr lecker hier z.Bsp. das Garnelenbaquette, schön mit feinem Eiersalat. Früher waren auch noch Gurkenscheiben drauf. Wenn man da rein beißt, quillt nicht nur der Eiersalat aus dem Brötchen, auch die Garnelen schieben sich aus seinem Inneren. Lösung? Keine.

Beispiel Columbus Croques. Hier stellt sich nicht nur das Problem, dass das Innere der Croques beim Abbeißen (oder Abschneiden) herausquillt. Das Abbeißen als solches geht vermutlich nur, wenn man ein Mundwerk wie Maddin Schneider hat. Für alle Normalmündigen Bürger besteht die Gefahr, dass sie sich eine Maulsperre einhandeln. Und wer schon mal probiert hat, etwas vornehmer Messer und Gabel zu benutzen, wird wissen, was das für ein Schlachtfeld auf dem Teller und dem umgebenden Tisch hinterlässt.

Hersteller und deren Produktentwickler sind also gefordert, "Verzehranleitungen" zu erarbeiten oder einfach mal die unfallfreie Nahrungsaufnahme vorzuführen.