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https://www.youtube.com/watch?v=vXeuGLetklU

Zutatan:

  • 1 Stück Kasslerkamm mit Knochen (ca. 3 bis 4 Scheiben)
  • 1 Stück Kasslerbauch (oder anderes, geeignetes Fleisch)
  • Wurstabschnitte, Bratenreste nach Wahl
  • 500 g Zwiebeln
  • 1 Glas Gewürzgurken "Spreewälder Art"
  • 1 Glas Tomatenpaprika
  • Tomatenmark
  • Paprika edelsüß und Rosenpaprika
  • 4 Pimentkörner
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 Becher saure Sahne
  • 2 Zitronen
  • Salz, Pfeffer, Zucker, Kümmel
  • Öl zum Anbraten
  • Wasser nach Bedarf
  • Petersilie (nach Vorliebe auch Dill, Schnittlauch, Frühlingszwiebelröllchen usw.)

Weiteres auch unter: http://seeseekey.net

Zum Weiterentwickeln: http://www.rezeptewiki.org

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Knapp 3 Wochen vor Ostern, dem Fest, dass nicht wie der Valentinstag und der Frauentag von den Floristen, sondern von den Legehennen initiiert wurde, sollten wir uns mal mit dem Ei als solchen etwas näher auseinandersetzen. Wichtig ist, vor dem Verzehr bzw. der Zubereitung auf die frische zu achten. Leider wird den Verbrauchern zum Beispiel das Legedatum gern vorenthalten. Aber mit einem bißchen Kopfrechnen und den passenden Informationen bekommt man eine Menge raus.

Auf der Packung finden sich meist zwei Datumsangaben: das Mindesthaltbarkeitsdatum und das Datum, ab dem die Eier gekühlt gelagert werden sollen. Wenn man vom ersten 28 und vom zweiten 18 Tage abzieht, sollte das gleiche herauskommen: Das Legedatum. Idealerweise kommt dieses dem Kaufdatum recht nahe. Bekannte Kulinariker empfehlen, nicht zu frische Eier zu essen. Erst nach ein paar Tagen entwickeln sie ihr volles Aroma.

Hat man die Verpackung entsorgt, bevor die Eier verbraucht wurden, ist es mit der Altersbestimmung nicht mehr so einfach. Hilfreich ist ein Gefäß mit kaltem Wasser. Solange dort hinein gegebene Eier auf dem Boden liegen bleiben, sind sie noch nicht sehr alt. Steigen sie an die Wasseroberfläche sollte man eher vorsichtig mit ihnen umgehen, ggf. auch entsorgen.

Auf dem Ei selber gibt es auch noch einen Aufdruck: den Erzeugercode. Der besteht aus einer Ziffer, 2 Buchstaben und dann noch 7 Ziffern, die z.T. auch Buchstaben sein können. Die erste Ziffer beschreibt die Haltungsform der Eier. Hier sollte eine "0" (Öko-Ei) oder "1" (Freiland-Ei) stehen, um ein gutes Gewissen zu haben. Die beiden Buchstaben geben das Herkunftsland an. Da sollte sich also ein DE als selbstverständlich erweisen. Die 7 folgenden Ziffern codieren den Hersteller und den Stall. Hier kann man das genau prüfen.

Man kann sich aber auch merken, dass auf dem Ei 0DE13... oder 1DE13... stehen sollte. Das wären dann Eier aus M-V. 0DE12... oder 1DE12... spräche für Brandenburg als Legeland. Wer sich genauer informieren möchte, kann es hier probieren.

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"Raupe im Salat!" - Dieser Ausruf führt meist schnell zur Einstellung der grünbunten Nahrungsaufnahme, ist es auch wirklich nicht schön, wenn diese wandelnden Proteinbomben den Weg alles verdaulichen gehen würden.
Mit den wieder wärmer werdenden Tagen kommt ja auch wieder die Salatsaison, steht das Grünzeug doch im gesunden Ruf und ist es wie geschaffen dafür, die kleinen süßen Fettpölsterchen an der Bikinifigur wegschmelzen zu lassen, damit wieder ungestört im Klischee gebadet werden kann. Für die diätische Ernährung passt in dem Zusammenhang auch, dass gerade die Blattsalate, in Discountern, Super- und auf anderen Märkten erworben, durch die tagelange Reise einen Nährwert wie ein gleich großes Papiertaschentuch haben. Aber sie füllen mit wenig Kalorien den Magen und finden so ihren ansonsten ausgelaugten Sinn.

"Rauke im Salat!" - Diesen Warn- oder besser enttäuschten Aufschrei hätte ich in den letzten Tagen öfters ausgerufen, wenn derartige Lautäußerungen allgemein üblich gewesen wären. Auf der Suche nach abendlicher Nahrung stieß ich immer wieder darauf, auch wenn sie meist mit ihrer italophilen  Bezeichnung einherkam:

Salat Athena
gemischter Salat mit Rucola, mit würzigem Patros (Kuhmilchkäse) ...

Salat Nizza
gemischter Salat mit Rucola und Thunfisch ...

Salat Evergreen
gemischter Salat mit Rucola, geräucherten Putenbrustscheiben ...

Salat Rocco
knackiger Rucola und gemischter Salat mit Serranoschinken ...

Salat Napoli
feine Penne mit Rucola, gemischtem Salat ...

Salat Rustico
gemischter Salat mit Rucola, aromatischen Cherrytomaten ...

Pizza Mediterrana
mit Tomaten und Mozzarella gebacken, anschließend belegt mit Rucola, Serranoschinken ...

California Shrimps Salat
gemischter Salat mit Rucola, Cherrytomaten, Ei ...

Panini Steak
mit Rucola, Cherrytomaten, Steakstreifen ...

Und so weiter, und so weiter.

Muss man das Essen durch dieses Gewächs so verschlimmbessern? Diese Pflanze mag ja gerade in Mode sein, trotzdem muss man sie nicht überall ran machen! Selbst mitten in einem Mettwurstbrötchen habe ich sie schon entdeckt (vergleiche dazu auch Jochen Malmsheimers Ausführungen über Zervelat, im Ansatz hier).

Floskeln, oder ganz allgemein Aussagen, sind manchmal ein recht eigen Ding, vor allem, wenn man anfängt, sie schwungvoll zu kombinieren. Da kann dann auch gern mal das Gegenteil von dem herauskommen, was man eigentlich sagen möchte. Klassisches Beispiel ist das missglückte 2-in-1-Kompliment: "Sie hat eine Haut wie ein 18-jähriger Pfirsich."

Auch bei Werbeaussagen muss man vorsichtig sein. Da geht auch mal was schief, wenn man sie mit den Angaben zu einem Produkt, die auf eine Verpackung gehören, verknüpft. Ein bekannter deutscher Kartoffelverarbeiter, der sich gern damit rühmt, nur deutsche Kartoffeln zu verwenden, schreibt auf seiner 500-g-Gnocchi-Packung:

Wenn in der 500-g-Packung nur für 100 g Deutsche Kartoffeln genommen werden, so fragt man sich, wo die restlichen 400 g herkommen. Oder ob die Firma ihre Formulierung an dieser Stelle nicht ggf. überarbeiten sollte, weil sie eigentlich was anderes meint.

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Osso Bucco, Ossobuco oder wie das auch immer noch geschrieben werden kann, ist ein italienisches Schmorgericht, bei dem in dicke Scheiben geschnittene Kalbshaxen im Ofen gegart wird. Dabei heißt Ossobuco eigentlich nur Knochen mit Loch, was sich auf den zentralen Knochen einer solchen Beinscheibe bezieht.

Da es nicht einfach ist, Kalbsbeinscheiben zu bekommen, habe ich die rustikale Version mit Rinderbeinscheibe probiert, die auch sehr lecker ist. Dazu kaufe man sich eine möglichst dicke Beinscheibe vom Rind (wird ansonsten gern für Suppen benutzt). Drei Zentimeter hoch sollte sie schon sein. Dazu ein Suppenbund mit Sellerie, Möhre, Lauch, eine Zwiebel, Tomatenmark, ein Schuss Rotwein, Wasser oder Brühe, Salz, Pfeffer.

Sellerie, Möhre, Lauch und Zwiebel werden fein gewürfelt. Die Beinscheibe kommt zum Anbraten in eine hinreichend große, aber nicht zu große, stark aufgeheizte Pfanne, in die etwas hitzebeständiges Öl gegeben wurde. Idealerweise gibt es zur Pfanne einen Deckel und beides ist backofenfest. Ist die eine Seite des Fleisches in Ruhe und schön angebräunt, wird es umgedreht und ebenfalls gut gebräunt. Anschließend wird es aus der Pfanne geholt und dann das Gemüse und das Tomatenmark in den Bratresten angebraten. Alles wird mit Rotwein abgelöscht, mit Salz und Pfeffer gewürzt und das Fleisch wieder raufgelegt. Mit der anderen Flüssigkeit wird soweit aufgegossen, dass es fast bedeckt ist.

Der Ofen sollte jetzt bereits auf ca. 150°C vorgeheizt sein. Es kommt der Deckel auf die Pfanne und alles zusammen in den Ofen. Nun heißt es warten, immer mal wieder kontrollieren und ggf. mit Flüssigkeit aufgießen. Sobald das Fleisch vom Knochen fällt und es so weich ist, dass man es mit dem Löffel essen könnte, ist es fertig. Das kann zweieinhalb bis 3 Stunden dauern.

Das Fleisch wird aus der Pfanne geholt und warm gestellt. Die Gemüse- und Flüssigkeitsreste werden pürierend zu einer Soße verarbeitet und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Dazu passen breite Bandnudeln oder, wenn man die Soße etwas dickflüssiger lässt, auch Kartoffelbrei. Zum Essen sollte ein Löffel reichen. Apropos Löffel: Die besondere Delikatesse ist das Knochenmark aus der Beinscheibe ... mmh.

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Was erwartet man eigentlich, wenn das Mittag 1,25 € plus 10 Minuten Mikrowelle kostet? Vermutlich zu viel, vor allem, wenn man auf die Verpackung guckt. Da sah das Gericht aber noch recht ansprechend aus: Kartoffelauflauf mit Spinat. Er kann so lecker sein. Kann. Nicht muss.

Man schneidet festkochende und gegarte Kartoffeln in Scheiben, schichtet sie abwechselnd mit abgetropftem Spinat, der mit ein wenig Sahne oder Mozzarella vermischt wurde, mehrfach übereinander in eine gute ausgebutterte Auflaufform, hobelt schlussendlich etwas Käse darüber und backt es im Ofen, bis sich oben eine wohlschmeckende, gut gebräunte Kruste bildet.

Ich will nicht bestreiten, dass sich die Kruste bei diesem Fertiggericht auch gebildet hätte, wenn ich den "Auflauf" im Ofen zubereitet hätte, und nicht in der mangels seiner Existenz genutzen Mikrowelle. Aber laut Packung geht das ja auch. Die Zubereitungsvorschrift wurde strikt eingehalten, der Ablauf genaustens überwacht (Essen bei der Erwärmung in der Mikrowelle zuzusehen ist genauso spannend, wie Farbe beim Trocknen zuzugucken). Ich habe dem Gericht sogar noch eine Minute mehr gegeben, als auf der Packung; wirklich erwärmt war es stellenweise nicht, an anderen Orten verbrannte ich mir (trotz des für einen "Auflauf" eher ungewöhnliche Umrühren) fast die Zunge. Das Umrühren gab dem "Essen" zwar das Aussehen von schon mal gegessenem, damit sah es aber besser aus als vorher.

Natürlich gab es auf der Verpackung auch die immer wieder gern gemachte Verbrauchertäuschung mit der Geschmacksverstärkerfreiheit. Sie ist zwar gesetzlich erlaubt, das heißt aber auch, dass man Hefeextrakt ruhig als den Glutamatträger (und damit Geschmacksverstärker) bezeichnen kann, der es ist. Außerdem besteht ein Auflauf, aber das nur nebenbei, immer aus mehreren Schichten. Das, was sich in der Pappassiette befand, war eher ein Gratin. Nur sind diese Begriffe auch nicht standardisiert. Ich weiß nun, dass ich dieses "Essen" nicht noch einmal zum mir nehme. Der Hersteller könnte ja etwas bessere Zutaten verwenden und den Preis gern um 32% steigern. Für 1,65 € kriegt man sicher was besseres hin.

Aber was erwartet man schon für 1,25 € ... Nicht. Nicht mal was "vernünftiges".

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Katja Ebstein, bei Alfred Biolek eine thailändische Suppe "Tom Yam Gung" kochend, philosophiert mit ihm über die Ernährungsmöglichkeiten in Fernost, wenn man viel unterwegs ist. Vor allem bemängelt sie, dass es schwierig ist, etwas ohne Glutamat zu bekommen.

Die Gemüsebrühe, die sie laut Rezept als Basis für ihre Suppe nimmt, kam aber aus dem Glas mit der gekörnten Brühe, mithin Glutamatquelle Nr. 1 in deutschen Küchen.

Der informierte Verbraucher ist bekanntlich das Feindbild der Lebensmittelindustrie, die nichts unversucht lässt, ihn zu desinformieren, zu irritieren und zu verblöden. Letzteres wird meist mit Werbung probiert, ersteres mit gekauften Studien. Aber auch die Verpackungen sind immer wieder für eine Irritation gut.

Das heutige Beispiel ist Käse ...weiterlesen "Das Drittel oder das Drittel weniger?"

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Es ist vielleicht etwas komisch, wenn ich die Frage stelle, aber sowas hat mich ja noch nie gehindert. 😉 Gibt es eigentlich in Neubrandenburg ein Delikatessengeschäft?

Also so was richtiges mit umfangreichem Angebot und tendenziell möglichst wenig Industrieware - das wäre nicht schlecht. Mir fiele da auf Anhieb nichts ein, auch nicht im näheren Umfeld.

Hat da irgendwer eine Idee?

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. So spricht schon der Volksmund und so ist es auch immer wieder wahr. Meine Reise brachte mich zwar nur in den nächsten Supermarkt, aber auch Kurzreisen sind Reisen, man sieht Sehenswürdigkeiten und lernt auch viel. So ist sowas manchmal schon fast eine Bildungsreise.

Wo Mozzarella drauf steht, erwartet der genussfreudige Käufer natürlich auch Mozzarella  drin. Billigend nimmt er ja schon in Kauf, dass man diese Käsespezialität auch aus Kuhmilch herstellen kann, ist sie mittlerweile nicht mehr die einzige, bei der von der Originalmilch abgewichen wird. Was ich aber unlängst an einer Käsetheke entdeckte, ...

Auf den ersten Blick schien es interessant zu sein: Mozzarella in Scheiben. Wer schon mal versucht hat, auf die Schnelle selber diese Scheiben herzustellen, wird an dieser Darreichungsform auch Interesse haben, zumal diverse italienische Restaurants und z.T. auch "Essen"-Bringdienste beweisen, dass man diese dünnen Scheiben irgendwie hinbekommt.

Was mir hätte gleich skeptisch vorkommen sollen, war die leicht gelbliche Farbe der Scheiben. Da aber alle Packungen so aussagen, war es wohl normal. Der Geschmackstest in der heimischen Küche sollte zeigen, was dieser Käse taugt. Irgendeine Zubereitungsempfehlung fand sich nicht auf der Packung, also sollte der Verzehr möglichst einfach gelingen.

Dass ein und derselbe Begriff zwei unterschiedliche Sachen bedeuten kann, wissen wir aus Erfahrung. Bei den Discountern gibt es zwei mit gleichem Namen, Steuererleichterung heißt auch, dass der Bürger mittels Steuern von seinen Einnahmen erleichtert wird und Trüffel gibt es als Pilze und als schokoladiges Konfekt mit hohem Butteranteil. Bei Mozzarella scheint es auch so zu sein. Der Scheibenkäse hatte nichts, absolut gar nichts mit dem in Kugelform gemeinsam. Die Konsistenz war vergleichbar mit der eines angetrockneten Goudas, für den Geschmack kam eine leicht säuerliche Note dazu. Vielleicht hätte ich die Scheiben ja vorher irgendwodrin einweichen müssen, aber dazu stand nichts auf der Packung.

Bei mir wird es also weiterhin den selber geschnittenen Mozzarella geben. Die Scheiben sind zwar etwas dicker und unegaler, aber mit einen scharfen Messer kriegt man das schon hin, vor allem, wenn man die Kugeln vor dem Schneiden leicht anfriert.